Nikolai (23) bringt in der Region Bachmut Menschen in Sicherheit, die allein nicht fliehen können. Mehrfach wäre er fast selbst dabei gestorben.
Ukraine-Reportage

Ein Bericht aus dem frontnahen Raum: „Was ist das doch für eine miserable Armee“ 

Seit Monaten greifen die Russen und ihre Helfer aus Tschetschenien in der Donbassregion um die Stadt Bachmut an, doch kommen nicht weiter, ja brechen unter ukrainischen Gegenstößen sogar zusammen.

„Wir finden jeden Russen und töten ihn.“ Die Warnung steht in schwarzer Schrift auf einer Wand im Stadtzentrum von Bachmut im Donbass. Sie spiegelt die Gefühlslage der meisten Menschen in der Ukraine wider. Sie würden die Russen gern zum Teufel jagen. Nach sieben Monaten Krieg haben die Ukrainer genug von der Invasion und den Angriffen, die sich oft gegen die Bevölkerung richten.

In der Region um Bachmut ist es jetzt besonders schlimm. Die russischen Truppen bepflastern die einst 70.000 Einwohner zählende Stadt und umliegende Orte im ukrainischen Rest der Oblast Donezk seit drei Monaten mit Raketen, Bomben und Artillerie. Im September nahm die Intensität noch einmal zu. „Die Russen wollen Bachmut mit aller Gewalt einnehmen“, sagt Swetlana (für diese Geschichte wollte niemand seinen wahren Namen nennen, Anm.), eine Presseoffizierin der ukrainischen Armee mit Schutzweste und Helm. „Nach Charkiw brauchen sie unbedingt eine Erfolgsmeldung.“

Wieder eine russische Niederlage. Mit „Charkiw“ meint die 33-Jährige den Blitzfeldzug der Ukrainer im Nordosten in ebendieser Region. Dort haben sie kürzlich in einer Woche mehr als 8000 Quadratkilometer zurückerobert und machen weiter Druck. Am Samstag zeigte sich, dass etwa 5000 Russen in Lyman, einem Verkehrsknotenpunkt, eingekesselt wurden oder auf der Flucht sind.

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