Vor Präsidentenwahl

Dutzende Festnahmen in Brasilien wegen Wahlbetrugs

In den Umfragen liegt Lula vor Bolsonaro.
Lula da Silva (rechts im Bild) tritt gegen den amtierenden Präsidenten Jair Bolsonaro an. In den Umfragen liegt er vorn.APA/AFP/MIGUEL SCHINCARIOL
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Es gab mehrere Fälle von veresuchtem Stimmenkauf. Die Angst vor Unruhen überschattet die Präsidentschaftswahl in Brasilien. Um Gewalttaten zu verhindern, dürfen Zivilisten zwischen Samstag und Montag keine Waffen tragen.

Vor der Präsidentenwahl in Brasilien sind in dem lateinamerikanischen Land 34 Menschen wegen versuchter Wahlmanipulation festgenommen worden. Zudem wurden bei dem seit vergangenen Montag laufenden Einsatz drei Millionen Reais (571.733,50 Euro) beschlagnahmt, wie das Justizministerium am Samstag mitteilte. Allein am Samstag, dem Tag vor der ersten Wahlrunde, seien elf Verdächtige festgenommen und 90.000 Reais beschlagnahmt worden, hieß es.

In sieben Fällen habe es sich um den versuchten Kauf von Stimmen gehandelt. Bei der Wahl am Sonntag tritt der linke Ex-Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva gegen den rechten Amtsinhaber Jair Bolsonaro an. In den Umfragen liegt Lula deutlich vorn. Allerdings hat Präsident Bolsonaro bereits im Vorfeld Zweifel am Wahlsystem gestreut und angedeutet, das Ergebnis möglicherweise nicht anzuerkennen. Der hitzig geführte Wahlkampf hat das Land tief gespalten. In den vergangenen Monaten wurden mindestens drei Lula-Anhänger von mutmaßlichen Bolsonaro-Fans getötet.

Kein Tragen von Waffen

Um Gewalttaten während der Wahl zu verhindern, untersagte das Oberste Wahlgericht Zivilisten zwischen Samstag und Montag das Tragen von Waffen. Justizminister Anderson Torres sagte allerdings, dass sei sehr schwer durchzusetzen. Ex-Militär Bolsonaro hatte das Waffenrecht zu Beginn seiner Amtszeit deutlich gelockert. Dadurch stieg offiziellen Angaben zufolge die Zahl der legalen Waffen in den Händen von Zivilisten um 187 Prozent auf über eine Million.

(APA/dpa)


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