Nobelpreise

Nobelpreis für Medizin geht an Evolutionsforscher Pääbo

APA/AFP/JONATHAN NACKSTRAND
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Der Schwede Svante Pääbo, berühmt für seine Analyse von Neandertaler-DNA, gilt als Begründer der Paläogenetik.

Im Jahr 2020 zeigte Svante Pääbo vom Leipziger Max-Planck-Institut, dass der wichtigste genetische Risikofaktor für einen schweren Covid-19-Verlauf Teil des menschlichen Neandertalererbes ist. Er wird heuer mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Pääbo gilt als Begründer der Paläogenetik, die er stark vorantrieb. Ausgezeichnet wird er "für seine Entdeckungen über die Genome der Vorfahren des modernen Menschen und die menschliche Evolution", hieß es in der Begründung.

Ihm gelang unter anderem die Sequenzierung des Genoms des Neandertalers. Die Analysen von Genen, die Zehntausende Jahre alt sind: kein Kinderspiel.

Mit der Bekanntgabe der Auszeichnung für Physiologie bzw. Medizin eröffnete das Nobelpreiskomitee am Montag in Stockholm die Nobelpreis-Woche. Im Vorjahr waren der US-Forscher David Julius und der im Libanon geborene Molekularbiologe Ardem Patapoutian geehrt worden. Prämiert wurden sie für Ihre Entdeckungen der menschlichen Rezeptoren für Temperatur- und Berührungsempfinden.

Am Dienstag erfolgt die Verkündung der Preisträgerinnen oder Preisträger für Physik- und am Mittwoch jene für Chemie. Nach den Wissenschaftspreisen wird wie gewohnt am Donnerstag der Literatur-Nobelpreis vergeben, am Freitag folgt der Friedensnobelpreis. Den Abschluss bildet am kommenden Montag die Auszeichnung für Wirtschaftswissenschaften.

Geplant ist, dass die Übergabe der Preise heuer am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel, wieder in Stockholm stattfinden soll. Dazu eingeladen werden auch die Gewinner der Jahre 2020 und 2021. In diesen beiden Jahren war die Verleihung coronabedingt in den Heimatländern der Preisträger durchgeführt worden. Das Preisgeld beträgt auch heuer zehn Millionen schwedische Kronen (rund 912.000 Euro) pro Kategorie.

(APA)

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