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Micro Components schöpft aus Erfahrung

(c) Micro Components
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Umsatz bis 10 Mio. Euro. Ein schlagkräftiges Team mit Jahrzehnten an Erfahrung nutzt Lieferengpässe.

Ernst Ruth und seine Micro Components HandelsgmbH haben sich auf die Beschaffung von elektronischen Bauteilen und Komponenten spezialisiert. Mit Mikrochips (integrierten Schaltkreisen) setzte das Unternehmen aus Wien Hernals zuletzt vier Millionen Euro um. Das lokale Lager mit rund 3500 Positionen befindet sich in Wien, die Bauteile werden über Internetplattformen vermarktet.

„Über ein weltweites Netzwerk bedienen wir Kunden in der Industrie, Medizintechnik, Automotive oder Bahn, wobei der Exportanteil überwiegt. Das Geschäft in Österreich macht 40 Prozent des Umsatzes aus“, sagt Ruth. Vor allem wer obsolete – also ausgelaufene – und schwer beschaffbare Bauteile sucht, kann sich auf die Expertise von Micro Components verlassen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Mikrochips, doch es werden auch diskrete Elemente, wie Dioden und Transistoren, und passive Elemente (Kondensatoren und Widerstände) besorgt und geliefert. Ruth: „Derzeit sind Lieferzeiten von mehr als 50 Wochen international üblich, und dort ist unser Service gefragt. Wir sourcen die Teile und können meist innerhalb von zehn Tagen liefern.“

Die Coronapandemie überstand Micro Components dank „eiserner Disziplin und der Vermeidung persönlicher Kontakte, kurzen Home-Office-Phasen und allen empfohlenen Schutzmaßnahmen und Impfungen“ sehr gut. Ruth räumt ein, dass seine Firma in turbulenten Zeiten wie der Pandemie, der Energiekrise, der Verknappung von Bauteilen und versiegenden Lieferketten durch den Krieg profitiert: „Wir können Lieferengpässe durch unsere jahrzehntelange Erfahrung und ein schlagkräftiges Team nutzen.“

Für die Zukunft ist das Erfolgsgeheimnis die rasche Einstellung auf geänderte Marktverhältnisse. „Die grenzenlose Globalisierung ist zu überdenken“, meint Ruth, „denn die Abhängigkeit von China steigt enorm. Das Ziel muss sein, diese zu verringern. Europa wäre gut beraten, die Produktion und Lieferketten in der EU neu aufzubauen und hiesiges Know-how nicht aufgrund von Gewinnoptimierung nach Asien zu verlagern. Fakt ist, dass unsere Standards dort nicht eingehalten werden.“ Die aktuelle Energiekrise bereitet Ruth keine Kopfschmerzen, da bloß ein Büro inklusive Lager betrieben wird und der Verbrauch und der Anteil an den Gesamtkosten gering ist.

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