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Phettberg wird 70 - und predigt weiterhin

Phettberg 2015 bei der Feier zu 60 Jahre ORF-Fernsehen.
Phettberg 2015 bei der Feier zu 60 Jahre ORF-Fernsehen.(c) imago/K.Piles (imago stock&people)
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Der ehemalige Moderator der "Nette Leit Show" schildert in seinem "Predigtdienst" sein Leben immer noch in allen peinlichen Details. Kürzlich entdeckten ihn junge Bands.

Manches ist bei Hermes Phettberg lange vorbei, aber seinen "Predigtdienst" im "Falter“ gibt es noch immer. Einen "sexbehinderten" alten Mann nennt er sich dort, sehnsüchtig denkt er an Wiener Intimbereiche, etwa eine "schwule Toilettanlage" in der Burggasse, doch er "kann eigentlich nur noch im Bett liegen und im Rollstuhl sitzen".

Aber er schreibt auch noch schwärmerisch über Jeansboys und Sexanspielungen der seligen Jungfrau Maria. Und spart, wie man es kennt, weiterhin nicht mit peinlichen Details. Der niederösterreichische Weinbauernsohn und Ex-Pastoralassistent Josef Fenz, der sich vor über 30 Jahren als Hermes Phettberg entdeckt hat, als öffentlich Gezüchtigten, als Elenden vor dem Herrn, an den er nicht glauben mag, wird am 5. Oktober 70 Jahre alt. Schon seit vielen Jahren lebt er - nach Schlaganfällen - zurückgezogen. Beeinträchtigt ist auch seine Feinmotorik und sein Sprachvermögen.

Bis vor kurzem schrieb er für die Straßenzeitung "Augustin" die "Fisimatenten" - und bis 2018 formulierte er auch täglich seine "Gestionsprotokolle", eine Art Internettagebuch. Bekanntheit erreichte er vor allem durch seine Talkshow "Phettbergs Nette Leit Show", wo er ab Ende 1994 verschiedene Prominente begrüßte, darunter etwa Marcel Prawy, Hermann Nitsch, Manfred Deix oder Josef Hader. 2003 und 2004 strahlte ATV die Sendung "Beichtphater Phettberg" aus.

Interessanterweise wurde der "Extremneurotiker" in den letzten Jahren von mehreren jungen Bands entdeckt: Er wirkte zum Beispiel im Musikvideo "High Castle" der österreichischen Band Nancy Transit und in "Metropolis" der Hamburger Black-Metal-Band Fäulnis mit, die zum Drehen in seine Wohnung in Wien-Mariahilf kam. Auch von der Berliner Band Drangsal und von Dagobert und Band wurde er besucht. "Junge Bands scheinen mich zu mögen", so Phettberg.

(red.)

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