Leitartikel

Anton Zeilinger: Ja, so populär darf ein Nobelpreisträger sein

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Die Auszeichnung für den geistreichen Physiker zeigt auch, dass die Quantenphysik in Österreich wieder eine – hoffentlich – stete Heimat hat.

Dass Anton Zeilinger nobelpreiswürdig ist, das ist so gut wie allen, die mit Physik vertraut sind, klar. Er ist es eigentlich schon seit 1997, seit seinem berühmten Experiment, in dem ihm die Teleportation des Zustands eines Lichtteilchens gelang. Es brachte ihm Ruhm unter Physikern – und auch große Popularität bei Laien. „Mr. Beam“ nannte man ihn, die Figur „Professor Quantinger“ führte er selbst in seinem Buch „Einsteins Spuk“ ein. Und er hatte und hat Freude daran, sich in deutlichen Worten über die philosophische Interpretation der Quantenphysik zu äußern, ja sogar über theologische Fragen.

Manchen seiner Kollegen war das zu viel an Öffentlichkeit, an Beliebtheit, an Leutseligkeit. Just weil er so bekannt ist, werde Anton Zeilinger den Nobelpreis nicht bekommen, unkten manche, die schwedische Akademie schätze das nicht. Wahrscheinlicher sei die Auszeichnung von Zeilingers Innsbrucker Kollegen Peter Zoller, der weniger die Öffentlichkeit sucht, hieß es oft.

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