Nachruf

Angela Köhler: Mit Engagement, Kompetenz und Liebe zum Fernen Osten

Die langjährige „Presse“-Korrespondentin, ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Sie berichtete 31 Jahre aus Japan.

privat

Kim Jong-uns Kriegsspiele waren ein Leibthema unserer Tokio-Korrespondentin Angela Köhler, über die sie kenntnisreich und mit feinem Gespür für die bizarre Machtdynastie in Nordkorea berichtet hatte. Am Dienstag erreichte uns die traurige Nachricht, dass sie im Alter von 71 Jahren plötzlich verstorben ist.

Bis vor einigen Wochen war sie als Vollprofi stets mit Engagement, Kompetenz und Liebe für Japan zur Stelle. Ihr Nachruf auf den bei einem Attentat ermordeten Ex-Premier Shinzō Abe im Juli sollte eine ihrer letzten Geschichten von weit über Tausend für die „Presse“ aus Tokio gewesen sein, die sie oft mit Sinn für Ironie garnierte.

Faszination für Land und Kultur

Seit 1991 hat Angela Köhler – zunächst im Tandem mit ihrem Mann Rainer – für die „Presse“, deutsche und Schweizer Zeitungen über politische Strukturen, gesellschaftlich-kulturelle Phänomene, die Wirtschaftsnation, das geheimnisumwitterte Kaiserhaus und nicht zuletzt über die Nuklearkatastrophe von Fukushima geschrieben und den Fernen Osten näher gebracht. Sie avancierte zur längst dienenden Korrespondentin in unserem globalen Netzwerk, und nach Auskunft ihres Mannes dachte sie nicht daran, in Pension zu gehen. Ihre Faszination für das Land und seine Kultur ist über die Jahre wach geblieben, selbst unter den erschwerten Corona-Bedingungen.

Als Journalistin arbeitete die Deutsche in Afrika und im Nahen Osten, mit dem Korrespondenten-Posten in Japan erfüllte sie sich ihren Berufswunsch. Seit 1987 lebte sie in Tokio. Die „Presse“ verliert mit Angela Köhler einen Fixpunkt in ihrer Asien-Berichterstattung: schnell, verlässlich, fundiert. (vier)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.