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Banken

EZB warnt vor makroökonomischem Schock

Chairperson of European Banking Authority Andrea Enria attends a debate with the European Parliament´s Economic and Monetary Affairs Committee in Brussels
Der oberste EZB-Bankenaufseher Andrea Enria sorgt sich vor zu viel Optimismus bei den Banken.(c) REUTERS (YVES HERMAN)
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Der Chef der Europäischen Bankenaufsicht, Andrea Enria, warnt vor faulen Krediten und mahnt Banken zu mehr Bescheidenheit.

Wien. Die Aufsicht könne das gleiche Schicksal ereilen wie den Buben, der in der Fabel von Äsop „Wolf rief“, sagt der oberste EZB-Bankenaufseher Andrea Enria am Dienstag anlässlich der Aufsichtskonferenz der FMA. Enria sorgt sich, dass es bei den europäischen Banken inzwischen verstärkt die Tendenz gebe, die Aufrufe zur Vorsicht als „ungerechtfertigten Konservatismus“ abzutun.

Zu Beginn der Pandemie hatte die EZB immer wieder vor faulen Krediten gewarnt. Doch es kam nicht so schlimm wie von den Aufsehern gedacht. Die Ergebnisse des ersten Halbjahres zeigen einen starken Bankensektor im Euroraum mit einer robusten Kapitalposition, reichlich Liquiditätspuffern und einer soliden Rentabilität. Banken als auch Analysten gehen davon aus, dass sich die positiven Auswirkungen steigender Zinssätze auf die Gewinne in naher Zukunft fortsetzen werden. Und sie halten diesen Effekt für stark genug, um die negativen Auswirkungen einer wahrscheinlichen Verschlechterung der Qualität der Aktiva – negative Bewertungseffekte bei den Wertpapierportfolios und steigende Finanzierungskosten – aufzuwiegen. Doch Enria glaubt nicht, dass es so einfach weiter geht.