Iran

Wie die Proteste im Iran eine Atom-Einigung erschweren

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Die USA verhängen neue Sanktionen, auch Europa erwägt weitere Strafen.

Seit anderthalb Jahren ringen der Iran und der Westen um ein neues Atomabkommen. Der Vertrag soll den Bau einer iranischen Atombombe verhindern, strenge Kontrollen ermöglichen und Teheran dafür mit einem Abbau von Wirtschaftssanktionen belohnen. Nach viel Auf und Ab stehen die Verhandlungen kurz vor dem Abschluss – doch nun erschwert die Protestwelle im Iran eine Einigung. Westliche Politiker wollen sich nicht dem Vorwurf aussetzen, das iranische Regime mit Milliardensummen aus dem Sanktionsabbau zu unterstützen, während in Teheran auf Demonstranten geschossen wird. Der Westen bereitet stattdessen nun neue Sanktionen vor.

Risiko eines Nahost-Krieges

Dabei sind beide Seiten grundsätzlich an einer neuen Vereinbarung interessiert. Der Iran braucht dringend mehr Zugang zu den Weltmärkten für sein Öl, um die heimische Wirtschaft aus der Dauerkrise zu holen. Die USA und Europa befürchten, dass der Iran ohne die Fesseln eines neuen Abkommens bald in der Lage sein wird, eine Atombombe zu bauen. Dann würde das Risiko eines neuen Krieges im Nahen Osten steigen: Irans Gegner wie Israel und Saudiarabien dürften das nicht unbeantwortet lassen. Das erste Atomabkommen von 2015 konnte Irans Atomprogramm bremsen, doch seit dem Ausstieg der USA unter Präsident Donald Trump 2018 lehnt der Iran immer mehr Kontrollen ab. Trumps Nachfolger Joe Biden will deshalb einen neuen Vertrag.

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