Die europäische Börsenaufsicht will verhindern, dass die Turbulenzen des Gashandels auf den Finanzmarkt überschwappen. Aber wie?
„Du mögest in interessanten Zeiten leben.“ Dieser Ausspruch gilt in China als Fluch. Wer bei den fallenden Temperaturen an das Aufdrehen der Heizung denkt, versteht nun warum. Pandemie, Inflation, drohende Rezession und Krieg in der Ukraine bestimmen nicht nur die Finanzmärkte, sondern auch jeden einzelnen Haushalt. Energiepreise sind für so manche unleistbar geworden. Und ein Ende der hohen Inflation ist vorerst nicht in Sicht.
Rasante Kursausschläge an den Energiemärkten haben Wien Energie in eine finanzielle Notlage gebracht. Auch der deutsche Versorger Uniper kam in finanzielle Turbulenzen. Wie viele andere Energiefirmen in Europa haben die beiden Unternehmen versucht, ihre Verträge mittels Derivate-Kontrakten an den Terminmärkten gegenüber Preisschwankungen abzusichern.
Niemand hätte damit gerechnet, dass die Gaspreise so massiv nach oben schnellen wie es in Folge des Ukraine-Kriegs der Fall ist. Auf die Unternehmen kamen deshalb hohe verpflichtende Sicherheitsleistungen zu. Schließlich musste der Staat einspringen.