Nie zuvor war ein Wahlkampf digitaler. Wer Klicks generieren will, muss aber nicht unbedingt viel Geld ausgeben – sondern Social Media verstehen. Grosz und Wlazny tun das besser als ihre Mitstreiter.
Sie sind lang schon keine Nebenschauplätze mehr, doch so sehr im Fokus wie im laufenden Bundespräsidentenwahlkampf standen die Social-Media-Performances der zur Wahl stehenden Kandidaten noch nie. Was noch vor zehn Jahren großteils auf Plakaten und in Postwürfen kommuniziert wurde, teilen Kampagnenbüros 2022 auf Profilen und in Postings. Selbst die offizielle Ansprache des Amtsinhabers vor dem Wahlsonntag wurde am Mittwoch nicht linear im TV übertragen, sondern als Video online gestellt.
Erst im Anschluss informierte man die Redaktionen des Landes, dass das Statement „soeben auf allen Social-Media-Kanälen unseres Kandidaten veröffentlicht“ wurde. In seiner Doppelrolle als Präsident und als „der Kandidat“ wirbt Alexander Van der Bellen darin mit Augenzwinkern um die Teilnahme, aber auch um Unterstützung am kommenden Sonntag.