Zeitreise

Heute vor... im September: Das Wiener Kaffeehaus kämpft um seinen Ruf

Das Wiener Café ist bei den Wienern selbst einigermaßen in Mißkredit geraten. Sie waren nicht übel gewillt, ihm an allem und jedem, was uns bedrückte, die Schuld zu geben.

Neue Freie Presse am 30. September 1922

Das Wiener Kaffeehaus weiß einiges von der Zeiten Wandel und Ungunst zu erzählen. Früher einmal ist es ganz allgemein das verhätschelte Schoßkind der öffentlichen Meinung gewesen. Schwärmten die einen von der verräucherten Gemütlichkeit ihres Stammlokales in irgendeiner Seitengasse, so begeisterten sich die anderen für die weltstädtische Marmor- und Goldpflegepracht der großen modernen Etablissements, die sich in dem letzten Jahrzehnt vor Kriegsausbruch aufgetan hatten, und voll gerührtem Lokalpatriotismus freute man sich dessen, wenn man im Ausland allenthalben der ruhmredigen Reklamebezeichnung: "Wiener Café" begegnete. Das hat sich in den letzten Jahren wesentlich geändert.

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