Nach Walfraff-Recherche

Vegan-Fiasko um Burger King Deutschland

Plant-based oder nicht plant-based?
Plant-based oder nicht plant-based?(c) IMAGO/Andre Lenthe (IMAGO/ANDRE LENTHE FOTOGRAFIE)
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Eine Kennzeichnung mit dem grün-gelben V-Label schien rückblickend bei Burger King wohl kein Garant für tierfreie Produkte gewesen zu sein. Das recherchierte das Team von Günter Wallraff. Die Kette verliert das Label vorerst.

Für Burger King läuft die fleischlose Schiene- zumindest hierzulande - ganz gut. Seit Juli dieses Jahres gibt es eine gänzlich vegane Filiale am Wiener Westbahnhof, bei der sich regelmäßig Schlangen bilden. Auch der Kampagne zu ihren tierfreien Produkten „Normal oder mit Fleisch?“ entkommt man nur schwer. Anders ist das Bild der Fast-Food-Kette gerade in Deutschland. Dort sendete der Sender RTL letzte Woche eine neue Folge der Investigativ-Sendung „Team Wallraff“ und berichtete vom laxen Umgang mit veganen Produkte. Fleischlose Produkte würden demnach immer wieder mit fleischhaltigen in Berührung kommen, sie landeten in denselben Fritteusen oder Wärmebehältern. Und wenn die vegane Variante gerade nicht greifbar sei, greife man eben zur Fleischversion - so manchen Mitarbeitenden sei es schlichtweg egal. Zum Verwechseln ähnlich schmecken sie und sehen auch so aus.

Nun ist die Kette das V-Label los, das ein Gütesiegel für tierfreie Produkte ist. Nicht aber wegen der ausgetauschten Laibchen, auch der Kontakt von tierlosem und tierhaltigem Produkt ist ein Verstoß gegen die Lizensierungsbedingungen. Zurückzuführen sind die Vorwürfe auf fünf Filialen in Deutschland, darunter auch jeweils eine in München und Berlin. Diese wurden umgehend geschlossen, einige wurden inzwischen wieder geöffnet, nach einer Umstrukturierung, wie es heißt. Die 750 deutschlandweiten Franchise-Filialen werden zudem überprüft. 

Schuld der Mitarbeitenden

Auf der Website bedauert man die Vorfälle und zeigt sich offen für weitere Hinweise. Die Schuld sieht man bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, denn die Prozesse seien eindeutig. „Nur leider gelingt es bislang nicht immer, diese vor Ort bei allen Mitarbeitenden zu verankern“, liest es sich auf der Seite. Man werde die Trainingskultur „mit Nachdruck“ weiterentwickeln. Ob so auch das V-Label wieder erlangt werden kann, bleibt offen. Die Verwendung des Labels wurde allerdings nur ausgesetzt, eine Rückkehr ist also möglich. Der Lizensierungsprozess habe für die drei Burger- und zwei Nugget-Sorten bereits mehrere Monate gedauert, berichtet der „Spiegel“.

Keine Verwechslungsgefahr dürfte es immerhin in Sachen Mayonnaise geben. Hier bietet die Fast-Food-Kette nämlich einzig die vegane Variante für alle.

(evdin )

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