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Der Podcast zu den Events um die #nextlevel-Inititative

Richard David Precht und Helmut Fallmann über den Umbruch in der Arbeitswelt

(c) Getty Images
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Podcast. Es ist das zweite Maschinenzeitalter, in dem wir uns laut Philosoph, Schriftsteller und Publizist Richard David Precht heute befinden: „Das menschliche Gehirn wird durch Maschinen mit Künstlichen Intelligenz ersetzt, zumindest in vielen Funktionen und Anwendungsbereichen. Und nachdem die Art, wie Menschen produzieren, die Kultur und Struktur einer Gesellschaft kennzeichnen, wird dieser Umbruch gewaltige Konsequenzen haben.“

Precht spricht vor allem von den Veränderungen in der Arbeitswelt, davon dass „Work“ künftig für etwas frei Gewähltes stehen kann, das man gerne tun möchte, das erfüllt, stolz und glücklich macht – kurzum: etwas Sinnstiftendes.

Auslöser dafür sei die Überflussgesellschaft. Wer materiell satt ist, will seinen Hunger in anderen Bereichen stillen. „Mehr Zeit statt mehr Zeug“, nennt es Precht, der der Digitalisierung zutraut, dass sie diesen Übergang zur Sinngesellschaft beschleunigen kann: „Wenn intelligente Maschinen die sich ewig wiederholenden Routinearbeiten übernehmen, bleibt dem Worker die Freiheit, in seinem Tun den Sinn zu finden.“ Gültig sei das vor allem für die Wachstumsbereiche der Arbeitswelt, also die Spitzen-IT, das Handwerk, hochrangige Dienstleistungsberufe sowie Empathieberufe, wie Pädagogen, Health-Coachs, Lifestyleberater und an vorderster Stelle Alten- und Krankenpflegende.

Dass Digitalisierung einen positiven Beitrag zum Umbruch leisten kann, betont auch Helmut Fallmann, Gründer und CEO der Fabasoft AG: „Ich erlebe Digitalisierung als einen Schritt zu mehr Freiheit – sei es die Freiheit im Home Office arbeiten zu können, die Freiheit für Menschen mit Behinderungen sich in barrierefreien digitalen Welten bewegen zu können oder den Freiheitsgewinn, der darin besteht, dass nahezu jeder, unabhängig von seiner sozialen Klasse und seinem Einkommen, Zugang zu Wissen hat, Stichwort Wikipedia.“ Zugleich beklagt Fallmann, dass man in Europa die Möglichkeiten der Digitalisierung noch lange nicht ausgeschöpft hat. In den USA habe man – am Beispiel von Remote Work - wesentlich mehr Erfahrung und dementsprechend mehr Erfolg. Europa darf laut Fallmann den Wettbewerbern aus den USA oder dem asiatischen Raum das Feld nicht einfach überlassen: „Der Zug ist nicht abgefahren. Gerade in meinem Spezialbereich, dem Cloud Computing, weiß ich, dass Europa riesige Chancen hat, wenn es denn rechtzeitig aktiv wird.“

Um die Lücke zu schließen und den Mangel an kompetenten Fachkräften in der zunehmend digitalisierten Wirtschaftswelt zu beheben, muss laut dem Fabasoft CEO das Thema Bildung verstärkt aufs Tapet gebracht werden: „Leistungsstarke und motivierte Fachkräfte braucht man in Europa mehr als je zuvor, um in jene Technologien und Wirtschaftsbereiche zu investieren, die eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen. Was wir benötigen, sind entsprechende Ausbildungsstätten“, spielt Fallmann auf das Linzer Leuchtturmprojekt der Digitaluniversität an. Den idealen Bildungsweg junger Menschen skizziert er wie folgt: „In einem ersten Schritt sollte jeder die Möglichkeit haben, sein persönliches Lieblingsstudium zu absolvieren und es mit einem Bakkalaureat oder einem Master abzuschließen. An der Digitaluni Linz folgt dann die Weiterbildung, wobei Digitalisierung als Querschnittsmaterie zum Tragen kommt. Es geht um Fächerkombinationen und Interdisziplinarität.“ Im Vordergrund müsse die fächerübergreifende Zusammenarbeit stehen, mit Digitalisierungskompetenz als rotem Faden, der sich durch alle Bereiche zieht.

Bildung ist ebenfalls ein Steckenpferd von Richard David Precht: „Ganz wesentlich erscheint mir, dass man Universität und Leben nicht trennt. Es braucht so viele Praktika wie möglich und Entrepreneurship, die an der Uni vorgelebt wird. Zudem sollten wir stärker auf Teamarbeit durch das Fördern spielerischer Konkurrenz an Universitäten setzen.“

Einig sind sich Precht und Fallmann auch, was die grundsätzliche Idee hinter Bildungsstätten betrifft, von der Schule bis hin zur Universität. Individuelles Talent und Neugierde sollten gefördert werden, damit junge Menschen für ihr (Berufs-)Thema brennen. Das wäre dann auch ein entscheidender Schritt zur Sinngesellschaft, in der „Work“ als eine  glücksfördernde Form des Daseins empfunden wird.

Personen im Talk

  • Richard David Precht ist ein deutscher Philosoph, Publizist, Moderator und Schriftsteller. In seinem jüngsten Buch „Freiheit für alle: Das Ende der Arbeit wie wir sie kannten“ thematisiert er die Fra­ge nach dem Sinn von Arbeit.

  • Helmut Fallmann ist Gründer und CEO der Fabasoft AG. Das Linzer Softwareunternehmen zählt zu den führenden europäischen Softwareherstellern und Cloud-Dienstleistern. Es steht für Digitalisierung, Beschleunigung und Qualitätssteigerung von Geschäftsprozessen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die strategische Beteiligung an jungen IT-Unternehmen.

INITIATIVE #NEXTLEVEL

Das Softwareunternehmen Fabasoft bietet jungen Digitalschmieden, die Lösungen oder Softwareprodukte für den Einsatz in dokumentenintensiven Branchen entwickeln, eine strategische Partnerschaft an.

Die #nextlevel-Initiative von Fabasoft, EY und Presse ist an Entrepreneure gerichtet, die den nächsten Wachstumsschritt mit Fabasoft gehen möchten.

Folgende Kriterien sollten Interessierte erfüllen:

  • Die Unternehmer:innen tragen die Verantwortung für ihren Betrieb, haben eine aktive Position und sind maßgeblich für das bisherige Wachstum verantwortlich.
  • Sie tragen das wirtschaftliche Risiko und halten wesentliche Anteile am Unternehmen.
  • Der Unternehmenssitz liegt in der DACH-Region oder im benachbarten Ausland.
  • Der Umsatz beträgt ab zwei Millionen Euro aufwärts.
  • Die digitalen Lösungen sollen Optimierungen für dokumentenintensive Branchen bringen.

Bewerbung:
nextlevel@fabasoft.com

Weitere Information unter:
diepresse.com/nextlevelinitiative

Compliance Hinweis

Die Initiative basiert auf einer Medienkooperation mit der „Presse“ und wird finanziell von Fabasoft AG unterstützt.

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