Musikverein: Umjubeltes „Buch mit sieben Siegeln“

Ingo Metzmacher dirigierte Wiener Symphoniker und Wiener Singverein.

Am Ende wurde der Wiener Singverein besonders gefeiert. Zu Recht. Kein Vokalensemble versteht sich derzeit so auf die vertrackten Herausforderungen des Chorparts von Franz Schmidts „Das Buch mit sieben Siegeln“. Da saß jede Phrase, wurden die Linien der komplexen Fugen mit Plastizität und Artikulationsklarheit sondergleichen herausgearbeitet. Ein Verdienst der jahrzehntelangen Arbeit von Chordirektor Johannes Prinz.

Es war aber auch der Abend der Wiener Symphoniker. Auch ihrem Spiel merkte man an, wie sehr sie mit dieser Partitur, die das Orchester einst aus der Taufe gehoben hat, verbunden sind. Sie prunkten mit differenzierter Klangschönheit, selbstverständlicher Homogenität und nicht allein bei den Bläsern glänzenden Leistungen. Fast meinte man, sie könnten ihre anspruchsvollen Aufgaben auch ohne die ordnende und gestaltende Kraft eines Dirigenten erfüllen.

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