Konzertkritik

So schmeckt uns auch Pop mit Country-Aroma

(c) imago images/Gonzales Photo (Gonzales Photo/Stian S. Moller via www.imago-images.de)
  • Drucken

Die US-Singer-Songwriterin Angel Olsen bezirzte im Wiener WUK.

Man muss kein ausgewiesener Country-Fan sein, um den Nashville-Sound von Angel Olsen zu lieben. Ja, haltlos zu lieben. Die 35-Jährige aus Missouri trifft auch bei europäischen Hörern einen Nerv, was nur den wenigsten musikalischen Projekten gelingt, die von Country angehaucht sind. Dabei docken ihre Balladen durchaus an eine große Tradition an. Und so war der Auftritt der international gefeierten Singer-Songwriterin im ausverkauften Wiener WUK von einer Zeitlosigkeit, die sich auch im Publikum spiegelte, wo Veteranen, ihre Kinder und zuweilen auch Kindeskinder andächtig lauschten.

Sehnsucht kann hartnäckig sein. Besonders die Begierde nach Unwiederbringlichem: „Then I made up my mind to learn to release the dreams that had died“, sang Angel Olsen sachte zu zögerlichem Klavierspiel. Den Geistern der Vergangenheit abzuschwören ist nicht leicht, aber lohnenswert. Olsens verführerischer Schmelz in der Stimme wurde an diesem Abend von Streichern gedoppelt. Frühere Wut, die etwa in älteren Liedern wie „Unfucktheworld“ angedeutet war, ist einer milderen Betrachtung der Unwägbarkeiten der Liebe gewichen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.