Konjunkturprognose

Österreich rutscht in die Stagflation

Die Gründe für die aktuelle Misere sind bekannt, etwa die Coronapandemie mit Lockdowns und Lieferkettenproblemen (Archivbild).
Die Gründe für die aktuelle Misere sind bekannt, etwa die Coronapandemie mit Lockdowns und Lieferkettenproblemen (Archivbild).(c) ALEX HALADA / picturedesk.com
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Der Aufschwung endet abrupt und die Wirtschaft verfällt 2023 in eine Stagnation, so die Prognose von Wifo und IHS. Da gleichzeitig die Inflation hoch bleibt, kommt es zur befürchteten Stagflation.

Sie gilt als eines der Horrorszenarien in der Ökonomie – die Stagflation. Ein kaum vorhandenes Wachstum bei gleichzeitig hohen Preissteigerungen. Das Problem bei dieser Situation: Traditionelle Wirtschaftsankurbelung mittels zusätzlicher staatlicher Nachfrage darf nur sehr vorsichtig eingesetzt werden, da dies die Inflation zusätzlich anheizt. Und die notwendigen Zinserhöhungen der Zentralbank, um die Teuerung in Griff zu bekommen, sorgen für eine weitere Abdämpfung des Wirtschaftswachstums. Bleibt die hohe Geldentwertung bei gleichzeitig schwachem Wachstum jedoch über längere Zeit bestehen, sammelt sich für die Menschen ein substanzieller Wohlstandsverlust an.

Das letzte Mal, dass Österreich diese Situation erlebt hat, war im Laufe der Ölpreisschocks der 1970er-Jahre. Nun ist es erneut soweit. Das ist die Kernaussage der Prognosen von Wifo und IHS, die am Freitag präsentiert wurden. Konkret in Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass die Wirtschaftsleistung von rund 4,8 Prozent im heurigen Jahr auf nur noch 0,2 bis 0,3 Prozent im Jahr 2023 zurückgeht. Gleichzeitig wird die Inflation jedoch mit 6,5 Prozent (Wifo) bzw. 6,8 (IHS) deutlich über dem von der EZB anvisierten Ziel von zwei Prozent liegen.

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