Kordikonomy

Zwischen Nationalbank und dem IHS herrscht dicke Luft

Katharina Fröschl-Roßboth
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IHS-Präsident Franz Fischler sucht im dritten Anlauf einen Chef für das Wirtschaftsforschungsinstitut. Die Nationalbank wird als IHS-Geldgeberin schön langsam unrund. Und setzt das Institut auf die Watchlist.

Er ist recht guter Dinge. Als Kuratoriumspräsident des Instituts für Höhere Studien (IHS) unternimmt Franz Fischler gerade den dritten Anlauf zur Besetzung des Instituts-Chefsessels. Am Freitag ist die Bewerbungsfrist abgelaufen, und Fischler sagt, es gebe „enorm großes Interesse“ an dem Job. Und doch hakt es atmosphärisch – nämlich mit einem gewichtigen Geldgeber des IHS: Die Nationalbank ist mit dem IHS nicht so wirklich zufrieden. Und während andere Wirtschaftsforschungsinstitute wie das Wifo und das WIIW in den kommenden Jahren mehr Geld erhalten, bekommt das IHS von der Notenbank in den Jahren 2023 und 2024 weniger als zuletzt. Besonders schmerzlich: Das IHS erhält bloß eine „bedingte Empfehlung für Weiterförderung“.

Das hat in erster Linie mit den einigermaßen unerfreulichen Ereignissen rund um die Besetzung des Chefsessels zu tun. In diesem saß einst Martin Kocher, bevor er im Jänner 2021 Arbeitsminister wurde. Und die Suche nach der Nachfolge gestaltet sich, euphemistisch formuliert, einigermaßen zäh. Die Nationalbank formuliert so: „Die lange Leitungsvakanz ist mittlerweile auch zu einem Reputationsthema geworden.“ Wie wahr. Anderseits war auch eine gute Portion Pech im Spiel: Viele Monate verhandelte das IHS mit dem ehemaligen deutschen Wirtschaftsweisen Lars Feld, im Februar 2022 sagte dieser schlussendlich ab. Dann schwenkte das IHS in der Not auf den damaligen Chef des Thinktanks Bruegel,Guntram Wolff, um. Doch auch der sagte ab.

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