Serie: Gefühlssache

Wie trennt man sich richtig?

Eine Trennung braucht Mut. Und der fehlt einem oft, weshalb man ein Gespräch häufig aufschiebt, so mancher es sogar auszulagern versucht. Dabei ist aufrichtige Kommunikation essenziell.

Eine Trennung geht immer auch mit Angst einher. Angst vor dem Alleinsein, Angst jemand anderen zu verletzen, Angst einen Fehler zu machen, auch die Angst vor Reaktionen im Umfeld kann eine Rolle spielen. Und dann bedeutet eine Trennung meist noch den Verlust anderer Dinge, neben jenem des ehemals geliebten Menschen: ein gemeinsamer Freundeskreis, ein Zuhause, Zukunftsperspektiven. Auch will der Moment nie so richtig passen. „Oft höre ich von Patientinnen oder Patienten, wir haben noch diesen Urlaub gebucht oder hier sind wir zu einer Hochzeit eingeladen. Aber den richtigen Zeitpunkt gibt es nicht“, sagt Claudia Wille-Helbich, Paar- und Sexualtherapeutin in Wien.

Menschen würden oft in einer Beziehung verweilen, die sie nicht glücklich mache, auch weil der Prozess der Entscheidungsfindung - für oder gegen eine Beziehung - kein einfacher sei. „Es ist ja nicht so, dass nichts passt, viele Dinge passen eben auch.“ Dabei gibt es Trennungen, die sich (beidseitig) anbahnen und jene, die von einem der Partner so erlebt werden, als kämen sie aus heiterem Himmel. Letztere seien für den Verlassenen schmerzhafter (Studien schreiben gar von körperlichem Schmerz), der aktive Part hat einen großen Teil der Trennung schon vorab durchgemacht. „Es ist schmerzhafter im Augenblick“, wie Wille-Helbich sagt. Denn später drehe sich das oftmals um. „Bei den sich Trennenden kommen Schmerz, Zweifel und Verlustgefühle oft mit einer Verspätung.“ 

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