Konjunktur

Auf hervorragendes Jahr 2022 folgt Stagflation

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Trotz Ukraine-Kriegs und hoher Inflation läuft 2022 noch sehr gut für die heimische Volkswirtschaft, so Wifo und IHS. Das heimische Wachstum liegt sogar über jenem Chinas. Ab dem Winter ändern sich die Vorzeichen aber drastisch.

Wien. Es sei eigentlich keine schlechte Prognose, so IHS-Interimschef Klaus Neusser am Freitag bei der Präsentation der Herbstprognose von Wifo und IHS. „Die Zahlen sind besser als die Stimmung. Vor allem im Vergleich mit dem Ausland, wo die Rezession bereits zuschlägt.“ Dem kann auch Wifo-Chef Gabriel Felbermayr zustimmen. „Wir werden heuer auf ein Wachstum von 4,8 Prozent kommen. Das ist ein sattes Wachstum, das in der OECD nur von wenigen Ländern überboten wird.“ Zum Vergleich: Der wichtigste Handelspartner Deutschland wird heuer nur ein Wachstum von 1,6 Prozent verzeichnen können. Aber selbst China dürfte mit einem prognostizierten Wachstum von 3,2 Prozent unter jenem Österreichs liegen. „Das ist wirklich höchst ungewöhnlich“, so Felbermayr.

Allerdings hat die Konjunkturparty vor allem im ersten Halbjahr stattgefunden, so das Resümee der Ökonomen. Derzeit wird bereits die Musik merklich leiser, und im kommenden Jahr droht der heimischen Volkswirtschaft ein ordentlicher Kater: So tritt wohl eines der Horrorszenarien der Ökonomie ein – die Stagflation.

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