Quergeschrieben

Die größte Krise seit 60 Jahren und eine Jux-Wahl in Österreich

Lehren aus der Debatte um das höchste Amt im Staat, die keine war. Die letzten Wochen hat sich weder das Land noch der amtierende Bundespräsident verdient.

Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie am Morgen mit dem Gedanken aufwachen: „Hoffentlich ist nichts passiert.“ Nein? Das ist gut. Wenn ja, dann war der Freitag ein Morgen, an dem was passiert ist: US-Präsident Joe Biden hat in einer Rede in New York die aktuelle Lage mit der Kuba-Krise 1962 verglichen und von „Armageddon“, also der letzten Entscheidungsschlacht, gesprochen.
Was war 1962? Wo ist heute ein Wassili Archipow? Jener russische Marineoffizier, der einen Atomkrieg verhindert hat. 1962 war der Sozialist Adolf Schärf in Österreich Bundespräsident und das Land großkoalitionär und noch im Aufbau. Und heute?

Es ist kein Zufall oder Versehen, dass die Wahl 2022 für das höchste Amt im Staat an dieser Stelle nur einmal thematisiert wurde – nach der Ankündigung von Walter Rosenkranz, die Bundesregierung entlassen zu wollen. Welche der anderen Aussagen wäre einen Kommentar wert gewesen? Alle forschen Ankündigungen präsidialer Aktivitäten, für die es in der Wiener Hofburg keine Zuständigkeit gibt? Alle anderen Peinlichkeiten? Man sollte überlegen, ob die Endlosschleife medialer Aufmerksamkeit für die „glorreichen sechs“ auf der Gratis-Bühne der TV-Kanäle der Sache dient.

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