Ambiente wie in einem erweiterten Wohnzimmer: die Breitenseer Lichtspiele, Wien-Penzing.
Breitenseer Lichtspiele

Kino in der Vorstadt: Als die Filme noch stumm waren

Seit 1909 ist dieses Kleinod relativ unverändert geblieben: die Breitenseer Lichtspiele. Die Zeiten für die Betreiber waren oft stürmisch – dank stilsicherer Adaptierung und Sanierung sieht die Zukunft des kleinen Kinos aber ganz gut aus.

Die Zeit des großen Kinosterbens wird mit den 1960er-Jahren assoziiert, als der Fernseher in den Haushalten Einzug hielt. Die Sendungen konnten bequem auf dem Sofa konsumiert werden, gleichzeitig galt das TV-Gerät als Statussymbol, das benutzt werden wollte. Zahlreiche Kinos verloren ihr Publikum, wurden zugesperrt und die großen Räume zu Supermärkten oder Lagerräumen umfunktioniert. Bis in die 1980er-Jahre hielt die negative Stimmung gegenüber den Kinos an, obwohl diese durch Verkleinerung der Säle und Etablierung von Programmkinos Cineasten ansprachen oder jene Zuschauer, die Fernsehen als spießig empfanden.

Ende der 1990er-Jahre setzte eine neue Entwicklung ein, die eine weitere Existenzgefahr für die innerstädtischen Kinos bedeutete, als am Stadtrand Kinocenter entstanden: mit extrabreiten Leinwänden und extrabequemen Polstersesseln – eine Form der „Eventarchitektur“, die Kino und leichtgängige Kulinarik plus Garagenparkplatz anbot, um in entlegenen Gegenden Kunden zu gewinnen. Einige dieser Kinocenter haben überlebt, andere wurden umgewidmet oder abgerissen, den Kinos im urbanen Bereich konnten sie jedoch nicht den Garaus machen. Eines der stimmungsvollsten dieser Art ist zugleich das älteste erhaltene Lichtspieltheater von Wien: die Breitenseer Lichtspiele, ein Kleinod der Filmszene, das seit 1909 relativ unverändert geblieben ist.

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