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Junge und Politik: Der große Graben

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Die Politik ist mit einer „Vertrauenskatastrophe“ konfrontiert: Nur eine Minderheit der jungen Menschen fühlt sich von Parteien angesprochen. Dem Bundespräsidenten misstraut fast die Hälfte.

Wien. So wie es aussieht, werden die beiden keine Freunde mehr: Jugendliche und Politiker nämlich. Denn immer mehr junge Frauen und Männer, das zeigen zwei aktuelle Studien deutlich, fühlen sich von Parteien und Politikern weder angesprochen noch verstanden. Auch das sonst über allem stehende Amt des Bundespräsidenten hat an Vertrauen eingebüßt.

Bernhard Heinzlmaier, Vorsitzender des Instituts für Jugendkulturforschung, sieht im Gespräch mit der „Presse“ bei Jungen nicht nur eine Krise des Vertrauens in die Politik, vielmehr eine „Vertrauenskatastrophe“. Eine neue Studie seines Instituts für Jugendkulturforschung, für die 1000 repräsentativ ausgewählte Jugendliche und junge Erwachsene von 16 bis zu 29 Jahren befragt wurden, zeigt, dass nur noch 14 Prozent der jungen Frauen und Männer den Parteien vertrauen. 63,7 Prozent, also fast zwei Drittel, vertrauen ihnen nicht. Der Rest machte keine Angabe. „So schlimm“ sei das Misstrauen in die Politik unter den Jungen „noch nie gewesen“, sagt Heinzlmaier. „Die Politik muss sich fundamental ändern, wenn sie diese Leute wieder zurückholen will.“

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