Bundespräsidentschafts-Wahl

Van der Bellen beim Wahlkampf-Finale: "Des is ka g'mahte Wiesn"

Van der Bellen sprach vor dem fast zur Gänze maskentragenden Publikum vom solidarischen Zusammenhalt, niemand dürfe zurückgelassen werden.
Van der Bellen sprach vor dem fast zur Gänze maskentragenden Publikum vom solidarischen Zusammenhalt, niemand dürfe zurückgelassen werden.IMAGO/SEPA.Media
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Der amtierende Bundespräsident und Kandidat zur Wiederwahl feierte den Abschluss des Wahlkampfes mit prominenter Besetzung: Beate Meinl-Reisinger, Pamela Rendi-Wagner und Michael Ludwig waren Gäste.

Unterstützt von Politprominenz der Grünen, aber auch von SPÖ, ÖVP und Neos, hat Alexander Van der Bellen am Freitagnachmittag in Wien seinen Wahlkampfabschluss für die Bundespräsidentenwahl begangen. Im randvollen Marx-Palast rief der Amtsinhaber alle Unterstützer dazu auf, auch wirklich wählen zu gehen, denn; "Des is ka g'mahte Wies'n." Ziel sei es, am Sonntag mehr Stimmen bekommen als alle anderen Kandidaten zusammen. "Das ist nicht nix", so Van der Bellen.

Rein rechnerisch könne es knapp, "um nicht zu sagen oarschknapp", werden, paraphrasierte er seinen eigenen Sager vom ersten Antreten. "Wenn Ihnen etwas an der Demokratie, an der liberalen Demokratie liegt", so der Amtsinhaber und einstige Grünen-Chef, "dann gehen Sie zur Wahl". Die Wiese sei nämlich nur gemäht, wenn auch genug Menschen mitmähten. "Und wenn's geht, schenken Sie Ihr Vertrauen bitte mir."

„Es geht nicht um Selbstdarsteller"

Um ihn als Person gehe es nicht, sondern um Österreich, und darum, das Land kompetent, klar und entschieden durch stürmische Zeiten zu bringen. "Es geht im Übrigen auch bei der Bundespräsidentenwahl nicht darum, einen Selbstdarsteller zu wählen, oder einen Überkanzler oder die Regierung. Es geht darum, einen Bundespräsidenten zu wählen."

Van der Bellen sprach vor dem fast zur Gänze maskentragenden Publikum vom solidarischen Zusammenhalt, niemand dürfe zurückgelassen werden. Auch die energiepolitischen Weichen für die Zukunft gelte es zu stellen, "und uns - sagen wir es offen - unabhängig von despotischer Willkür zu machen". Man müsse aufstehen, wenn Unrecht geschehe und ein Diktator einen Krieg vom Zaun breche. Auch ein Bekenntnis zu Europa, zu Menschenrechten, einem friedlichen Zusammenleben im gegenseitigen Respekt und für die Demokratie legte er ab.

Im Publikum fand sich eine Reihe von Unterstützerinnen und Unterstützern, und bei weitem nicht nur Grüne. Darunter war etwa SPÖ-Obfrau Pamela Rendi-Wagner, Grünen-Chef und Vizekanzler Werner Kogler, Klubobfrau Sigrid Maurer, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sowie dessen Amtsvorgänger Michael Häupl (der mit Ausnahme Van der Bellens selbst mit dem meisten Applaus bedacht wurde) oder auch Ex-ÖVP-Ministerin Maria Rauch-Kallat.

Schützenhöfer: „Ich bin leidenschaftlich für dich"

Ans Rednerpult trat für Van der Bellen unter anderen der steirische Ex-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP). "Ich bin leidenschaftlich für dich, Herr Bundespräsident", sagte er: "Van der Bellen war und ist ein sehr guter Bundespräsident für Österreich." Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger sprach von ihrem großen Vertrauen, dass Van der Bellen das Wohlergehen aller Menschen im Lande eine Herzensangelegenheit sei. "Rot-Weiß-Rot kann man wählen am Sonntag. Bitte tun Sie das", so ihr Aufruf.

Von LIF-Gründerin Heide Schmid kam ein Aufruf zum Wählen, und in aufgezeichneten Botschaften wurden auch ÖGB-Chef Wolfgang Katzian und Schauspieler Arnold Schwarzenegger vor den Vorhang gebeten. Amtsvorgänger Heinz Fischer verknüpfte seine Hoffnung auf Kontinuität im Präsidentenamt per Video auch mit Persönlichem. Er habe am 9. Oktober Geburtstag und einen Wunsch: "Sie könnten mir helfen, dass er in Erfüllung geht."

(APA)

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