Klima: Wandel

Gas: Die ganz alltägliche Sabotage

Bei der Ölförderung wird Gas freigesetzt und oft einfach abgefackelt wie hier im Irak.
Bei der Ölförderung wird Gas freigesetzt und oft einfach abgefackelt wie hier im Irak.AFP via Getty Images
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Die Zerstörung der Nordstream-Pipelines ist spektakulär, aber kein Einzelfall. Ölfirmen verlieren fast täglich so viel Methan. Das geht besser.

Zwei Wochen nachdem mehrere Explosionen auf dem Meeresgrund vor der dänischen Insel Bornholm die beiden Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 zerstört haben, gibt es zwar viele Verdächtigungen, aber keine Beweise, wer hinter dem mutmaßlichen Sabotageakt steckt. Klar ist hingegen, dass der Vorfall nicht nur eine weitere Eskalation im Konflikt zwischen Moskau und dem Westen darstellt, sondern auch dem Klima gehörig schadet. 300.000 Tonnen klimaschädliches Methan sollen aus den Lecks in die Atmosphäre gelangt sein, schätzen die Behörden. Das entspricht etwa der jährlichen Emission von fünf Millionen Autos. Der Angriff auf die Pipelines ist auch ein kleines Klimadesaster. Aber eines, das sich nahezu unbemerkt fast täglich wiederholt.

Denn die russischen Gasleitungen durch die Ostsee sind nicht die einzigen, die undicht sind. Über 80 Millionen Tonnen Methan im Jahr „verliert“ allein die Öl- und Gasindustrie über schadhafte Bohrlöcher, lecke Pipelines und veraltete Raffinerien, errechnet die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem Methan-Tracker. Das sind knapp 220.000 Tonnen am Tag – und kaum jemand nimmt davon Notiz.

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