Quergeschrieben

Geld allein macht die Wähler offenbar nicht glücklich

Türkis-Grün verteilt die Milliarden wie keine Regierung zuvor. Trotzdem stürzt sie in Umfragen ab. Ist das Volk doch nicht so bestechlich, wie die Politik glaubt?

Die Regierung wählte nicht den teuersten Weg, aber kostspielig wird es trotzdem: Ab 1. Jänner bekommen heimische Pensionisten bis zu 10,2 Prozent mehr Geld. Das Modell ist sozial gestaffelt, die niedrigsten Pensionen werden am stärksten erhöht, weiter oben in der Pyramide fällt das Plus geringer aus. Ein Teil der Erhöhung kommt in Form von Einmalzahlungen, wirkt also nicht auf Dauer. Dennoch können Österreichs 2,5 Millionen Senioren die Preissteigerungen im Supermarkt und beim Heurigen einigermaßen entspannt verfolgen; den größten Teil der Rechnung übernimmt die Allgemeinheit. Zusatzkosten: rund vier Milliarden Euro.

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Auch bei den sogenannten Antiteuerungspaketen machte Türkis-Grün keine halben Sachen. Zählt man sämtliche Maßnahmen zusammen (und die Abschaffung der kalten Progression dazu), wird sich die Inflationsbekämpfung bis 2026 auf deutlich mehr als 30 Milliarden Euro summieren. Sogar der in sozialen Fragen immer sehr kritische „Standard“ zeigte sich jüngst beeindruckt: „Kleinen Einkommen dürfte die Belastung komplett abgegolten werden – und darüber hinaus“, schrieben die Kollegen. Berechnungen hätten ergeben, dass die untersten zehn Prozent im Schnitt mehr finanzielle Unterstützung erhielten, als die Teuerung an Kosten verursache. Man könnte es auch anders formulieren: Für einen Teil der Österreicher wird die höchste Inflation seit 70 Jahren kein Problem, sondern ein Geschäft sein.

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