Globetrotter

Der rätselhafte Genosse Xi: KP-Chef auf Lebenszeit?

Peter Kufner
  • Drucken

20. Parteikongress. Chinas Kommunisten tagen. Überraschungen sind keine zu erwarten, „Mikromanager Xi“ hat entsprechend vorgesorgt.

So ein 20. Parteitag von Kommunisten kann es in sich haben. Da wäre etwa jener der Kommunistischen Partei der Sowjetunion im Februar 1956. In einer fünfstündigen Geheimrede rechnete der damalige KPdSU-Chef Nikita Chruschtschow mit seinem drei Jahr zuvor verstorbenen Vorgänger Josef Stalin ab, stellte ihn wegen seiner Massenverbrechen an den Pranger, kritisierte den wahnwitzigen Personenkult. Chruschtschow leitete damit vor 66 Jahren die Entstalinisierung ein, um den Boden für mögliche Reformen zu bereiten. Er löste so aber auch antikommunistische Revolten in den damaligen Satellitenstaaten Polen und Ungarn aus.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

>>> Mehr aus der Rubrik „Gastkommentare“

Die chinesischen Kommunisten haben Chruschtschow die Entstalinisierung immer als schweren Fehler angelastet. Ihre eigene Machtergreifung und Machtkonsolidierung war ja auch mit massenhaften Morden an Genossen und Widersachern einhergegangen, und der Personenkult um Mao Zedong nahm mindestens so absurde Ausmaße an wie der Kult um Stalin. Auch heute noch sieht die chinesische KP die von Chruschtschow eingeleitete Entstalinisierung neben Michail Gorbatschows Reformen unter den Parolen „Perestrojka“ (Umbau) und „Glasnost“ (Offenheit) als die Kardinalfehler an, die letztlich zum Kollaps der Sowjetunion führten.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.