Hofburg-Wahl

Van der Bellen toppt bisher bestes Ergebnis "Unabhängiger"

Alexander Van der Bellen
Alexander Van der BellenAPA/HELMUT FOHRINGER
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Die 2016 ebenfalls als "Unabhängige" gestartete Irmgard Griss erreichte im 1. Wahlgang 18,9 Prozent - das unter den parteilos Angetretenen zweitbeste Ergebnis.

Alexander Van der Bellen hat am Sonntag bei der Bundespräsidentschaftswahl mit laut Hochrechnungen rund 56 Prozent der Stimmen sein Stichwahl-Ergebnis von 2016 (53,8 Prozent) übertroffen. Damit verbesserte der ehemalige Grünen-Chef die von ihm selbst gehaltene Marke des besten Ergebnisses von "Unabhängigen". Die 2016 ebenfalls als "Unabhängige" gestartete Irmgard Griss erreichte im 1. Wahlgang 18,9 Prozent - das unter den parteilos Angetretenen zweitbeste Ergebnis.

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Van der Bellen war sowohl 2016 als auch bei der Wahl vom Sonntag als unabhängiger Kandidat angetreten - freilich stets mit tatkräftiger Unterstützung seiner Ex-Partei, den Grünen. Laut der Anfang Oktober veröffentlichten Großspendenmeldung der Kandidaten finanzierte der Amtsinhaber seinen Wahlkampf wie schon 2016 teils durch Zuwendungen der Grünen und teilweise durch private Spenden. Den im Internet veröffentlichten Angaben zufolge haben die Grünen (Stand 2. Oktober) 1.542.264,11 Euro in Van der Bellens Wahlkampf investiert. Davon hat 1,2 Mio. Euro die Bundespartei bezahlt, 150.000 Euro die Wiener, 138.300 Euro die oberösterreichische und 20.111,11 Euro die Tiroler Landespartei. Zusätzlich hat Van der Bellen bisher knapp 600.000 Euro private Spenden ausgewiesen. Die FPÖ hat übrigens deutlich mehr in den Präsidentschaftswahlkampf ihres Kandidaten Walter Rosenkranz investiert als die Grünen für Van der Bellen, nämlich 2,2 Mio. Euro.

Bei den "Unabhängigen"-Ergebnissen liegt Gertraud Knoll hinter Griss auf Platz drei - sie kam 1998 auf 13,6 Prozent. Der damalige neue Rekord gelang ihr auch, weil die SPÖ bei der Wiederwahl Thomas Klestils keinen eigenen Kandidaten aufstellte und auch alle anderen Parlamentsparteien darauf verzichteten. Davon profitierte 1998 noch ein zweiter Parteifreier: Richard Lugner kam auf 9,9 Prozent (2016 bei seinem zweiten Versuch waren es nur mehr auf 2,3 Prozent).

Ein weiterer "Unabhängiger", Karl Walter Nowak, blieb mit 1,9 Prozent weit unter einem Zehntel der Stimmen - ebenso wie all die anderen "Unabhängigen" in den bisher 13 Volkswahlen. Vergleichsweise gut schnitt noch Freda Meissner-Blau 1986 (deren Grüne erst im Herbst darauf in den Nationalrat einzogen) mit 5,4 Prozent ab.

(APA)

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