Die Wiederwahl des Amtsinhabers erleichtert auch der Regierung die Arbeit. Von Wlazny oder Wallentin könnte man noch hören. Die FPÖ dürfte schon für die nächste Wahl planen.
Im historischen Vergleich ist es kein besonderes Ergebnis. Aber es ist eines, mit dem Alexander Van der Bellen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten im ersten Wahlgang klar als Bundespräsident wiedergewählt wurde. Er erhielt rund 56,2 Prozent (Endergebnis der Wahlurnen vom Sonntag inklusive Hochrechnung der erst am Montag auszuzählenden Briefwahlstimmen). Vorgänger Heinz Fischer hatte bei der Wiederwahl noch 79 Prozent bekommen, Vorvorgänger Thomas Klestil 63. Doch hatte Fischer bei seiner Wiederwahl nur zwei Gegenkandidaten und Klestil vier, während Van der Bellen mit sechs zu tun hatte. Und Van der Bellen liegt mit seinem Ergebnis spürbar vor Franz Jonas, der das bisher schlechteste Wiederwahlergebnis als Bundespräsident (knapp 53 Prozent im Jahr 1971) erzielt hatte.