Zirkuläres Design

Nachhaltige Möbel: Kreise, Teile, zweite Leben

Um nachhaltig oder gar „zirkulär“ zu werden, hätten da die Möbelhersteller auch ein paar Ansätze und Ideen. Hier sind sechs davon.

Teilbar, trennbar, verwertbar

Die Designlegende Mario Bellini sieht es auch so: Sein Entwurf von 1972 ist kaum gealtert. Auch deshalb, weil er 2022 noch ziemlich neu ist, vor allem: neu gedacht. Die Form, die wurde nur zaghaft nachgeschärft. Der Kern, die Struktur, die Materialien des Sofas „Le Bambole“ dafür – adaptiert an Zeiten, in denen es gerade ziemlich trocken und heiß wird. Und da sollte man als Möbelstück auch eines sein: in seine Bestandteile zerlegbar. Denn wenn das Leben des Produkts doch einmal enden sollte, dann kann man aus dem Ganzen ein paar Stapel machen, die man sortenrein trennen kann. Und wiederverwerten. Das ist eines der Prinzipien der „zirkulären“ Entwürfe. Deshalb denken auch Hersteller wie Cassina das Ende am Anfang schon mit, wie etwa beim Stuhl „Flutz“, entworfen von Michael Anastassiades. Ein Leben als „Ganzes“ und danach verstreut in alle möglichen Kreisläufe.

„Anorak“ von Moroso lässt sich flexibel „kleiden“ und auch zerlegen.
„Anorak“ von Moroso lässt sich flexibel „kleiden“ und auch zerlegen.(c) Alessandro Paderni

Material als Kern der Sache

Biologisch abbaubare Möbel, das wäre der Idealzustand. Denn in so einem Produkt, da sammelt sich nun einmal ziemlich viel Material, dem das Design gewisse Formen oktroyiert. Was kommt danach? Das bleibt die Frage. Vielleicht ein Komposthaufen. Vielleicht die Grundlage für etwas völlig anderes. Die Hersteller von Kunststoffmöbeln müssen sich derzeit ziemlich bemühen, ihr Tagesgeschäft ökologisch zu legitimieren. Kartell macht es etwa so: Sogar die ikonisch-transparenten Klassiker im Portfolio werden heute aus erneuerbarem Polymer-Polycarbonat hergestellt. Und viele andere Dinge anderer Labels aus Materialien, die nicht neu sind, aber für Möbel eher schon: wie etwa Kork, das das Büro Herzog & de Meuron für ihren Entwurf „Korker“ vorgesehen hat. Oder die Rückenlehne vom Stuhl „Alpina“: Sie war einst organischer Speiseölabfall.

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