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Mitreden: Brauchen wir wieder strengere Corona-Regeln?

Die Covid-19-Zahlen steigen, eine allgemeine Maskenpflicht dürfte wieder eingeführt werden. Kommt ein dritter Winter voller Einschränkungen? Diskutieren Sie mit!

Angesichts der stark steigenden Corona-Zahlen dürfte die Maskenpflicht bald wieder ausgeweitet werden. Warum die „Rückkehr der Maskenpflicht unausweichlich ist" erklärt „Presse"-Corona-Experte Köksal Baltaci in einer Analyse.

Eine Ausweitung deutete Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) bereits vor wenigen Tagen im „Presse"-Interview an. Gleichzeitig sagte er, dass die Einhaltung von Corona-Regeln heuer eine große Herausforderung sein wird: „Wir haben einen Krieg in der Ukraine. Die Existenzsorgen reichen tief hinein in die Mittelschicht. Wir müssen uns daher sehr genau überlegen, wie schaffen wir es, das Commitment für Maßnahmen herzustellen?"

Rauch appelliert an die Eigenverantwortung: „Um in Innenräumen, in denen viele Menschen zusammenkommen, zum eigenen und zum Schutz anderer eine FFP2-Maske zu tragen, sollte es keine Verordnung brauchen.“ Der Nutzen der Maske ist zweifelsohne bewiesen - aber ob das mit der Eigenverantwortung funktionieren wird?

Einen interessanten Aspekt beleuchtet dabei Peter Klimek, Mitglied des Prognose-Konsortiums, im Interview mit Köksal Baltaci. Er spricht von einer „Vollkaskomentalität“ und meint: „ Wir haben in Österreich schon das Selbstverständnis, jederzeit und kostenlos Anspruch auf eine medizinische Spitzenversorgung zu haben. Das wirkt sich wohl auch auf das Risikoverhalten im Alltag aus.“ Dabei sei vor allem unsere Gesundheitskompetenz (sprich: Eigenverantwortung) im Umgang mit der Coronapandemie entscheidend.

Ein Ende der Pandemie sieht Klimek noch lange nicht: „ Wenn ich gefragt werde, wann die Pandemie endet, sage ich nicht ganz ernst gemeint: in zehn Jahren.“ Allerdings: „Das heißt nicht, dass ich glaube, die Pandemie dauert in der jetzigen Form noch zehn Jahre an."

Hinzu zu den steigenden Zahlen kommt, dass es beim vierten Stich nur einen langsamen Impffortschritt in Österreich gibt. Die Auffrischungsimpfung ist vor allem für Über-60-Jährige und Personen mit Vorerkrankungen sinnvoll, doch auch in dieser Gruppe ist der Großteil noch nicht geimpft. Die gute Nachricht: Eine neue, gefährlichere Variante, die wieder häufiger zu schweren Verläufen führen könnte, ist noch nicht in Sicht. Mehr über die Corona-Lage zum Herbstbeginn lesen Sie hier.

Ob die Pandemie nun unter Kontrolle ist, darüber lässt sich weiter streiten. Die Österreicherinnen und Österreicher sind bei dem Thema laut Umfragen gespaltener Meinung. Eine Mehrheit ist mittlerweile aber damit einverstanden, dass fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben wurden. Auch die Angst vor einer Infektion ist gesunken. Die Folgen der Pandemie und der damit einhergehenden Maßnahmen sind aber noch sichtbar. So zeigen aktuelle Daten, dass die psychische Belastung der Menschen in Österreich alarmierend hoch ist. Und auch Long Covid wird unsere Gesellschaft noch lange beschäftigen.

(sk)

Diskutieren Sie mit: Sind Sie für strengere Corona-Regeln? Soll etwa die Quarantänepflicht für Infizierte wieder eingeführt werden? Oder eine Maskenpflicht in Innenräumen? Oder sollten wir dieses Mal mit steigenden Zahlen anders umgehen?

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