In der Inszenierung von "Rheingold" und "Walküre" ist ein Forschungslabor mit Nagetieren zu sehen. Nach Kritik von Tierschützern wurde ihre Zahl reduziert.
Meerschweinchen bei Wagners "Ring"? Ja, denn die aktuelle Inszenierung der Tetralogie von Dmitri Tcherniakov erzählt eine alternative Geschichte. Und die bewegt sich mal näher, mal weiter entfernt am Machtkampf zwischen Göttern, Zwergen, Riesen und Menschen entlang. Die Mythologie wird ausgespart, es gibt einen wissenschaftlich geprägten Schauplatz.
Die "Walküre“ spielt in einem Forschungszentrum, ebenso das "Rheingold": Es werden menschliche Probanden tyrannisiert, zur Kulisse gehören Käfige mit Kaninchen und Meerschweinchen (in einem Zwischengeschoss der Götterburg Walhall). Das sorgte für Protest von Tierschützern, namentlich der Organisation Peta: Tiere würden nicht auf die Bühne gehören und das würde sie stressen, so das Argument.
Die Berliner Staatsoper ging darauf ein: Meerschweinchen werden gar nicht mehr eingesetzt. Die Anzahl der Kaninchen soll außerdem von 30 auf 20 reduziert werden. Peta begrüßte das in einer Mitteilung als "ersten Schritt in die richtige Richtung". Die Organisation will aber weiter darauf drängen, dass gar keine Tiere mehr eingesetzt werden. Wobei noch interessant wäre: Was passiert eigentlich mit den ausgemusterten Tieren?
(rovi)