RB Racing hat 2021 das Budgetlimit „marginal“ überschritten, stellte der Automobilweltverband FIA nach monatelanger Prüfung fest, verkündete jedoch kein Strafmaß. Max Verstappen wird den Formel-1-Titel nicht verlieren, die Szene erwartet kein drakonisches Urteil. Warum musste McLaren 2007 100 Millionen Dollar zahlen? Hat nicht erst Ferrari „günstig“ mit Benzin getrickst? Über die Grenzen der Dehnbarkeit im Motorsport.
In der Formel 1 gehen die Wogen hoch weil es dem Automobilweltverband FIA offenbar an der nötigen Entscheidungskraft mangelt in der Causa RB Racing und der Überschreitung des Budgetlimits. Nach monatelanger Buchprüfung wurde am Montag in Paris immerhin festgehalten, dass der Rennstall in der WM-Saison 2021 die festgelegte Kostengrenze von rund 150 Millionen Euro „marginal“ überschritten habe.
Damit wurde die Chancengleichheit definitiv ausgebremst, wettert die Konkurrenz. Dass, quasi als Draufgabe, Max Verstappen mit einer höchst umstrittenen Schlussrunde in Abu Dhabi – dank tatkräftiger Mithilfe des FIA-Rennleiters Michael Masi, der das Rennen nach einer Safety-Car-Phase überraschend früh frei gegeben hatte – zum ersten WM-Titel gebraust war, rückt dadurch in ein noch schieferes Licht.
Von der undurchsichtigen Punktevergabe in Suzuka, die Verstappen trotz verkürzten Rennens mit 25 Punkten den zweiten Titel (vorzeitig) bescherte, ganz zu schweigen. „Finanzielles Doping“ und gezielte Intervention respektive Lobbying, diese Vermutung stellt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto in den Raum, würden eine harte Strafe verlangen. Wird es die aber geben?