Champions League

"Kvaradona": Napolis neue Heldensaga

APA/AFP/ALBERTO PIZZOLI
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Ein 21-jähriger Georgier lässt die Süditaliener träumen.

Neapel. Ein neuer Star dribbelt durch das Stadio Diego Armando Maradona. Der erst 21-jährige Georgier Khvicha Kvaratskhelia, vor wenigen Wochen maximal Fußballinsidern ein Begriff, hat den Golf von Neapel im Sturm erobert. Den eigentlich folgenschweren Abgängen von Kapitän Lorenzo Insigne und Rekordtorschütze Dries Mertens trauert bei Napoli jedenfalls niemand mehr nach.

Dank Kvaratskhelia sind die Süditaliener nicht nur aktueller Tabellenführer der Serie A, sie sind auch in der Champions-League-Gruppe A mit neun Punkten und 13:2 Toren makelloser Spitzenreiter (u. a. 4:1 gegen Liverpool, 6:1 gegen Ajax Amsterdam). „Der mit dem schwierigen Namen ist etwas Besonderes“, staunte auch Glasgow-Rangers-Trainer Giovanni van Bronckhorst, nachdem sein Team ebenfalls unter die Räder gekommen war (0:3). Am Mittwoch (18.45 Uhr, live, Dazn, Sky) muss Ajax den schweren Gang nach Neapel antreten.

Vor allem aber lässt Kvaratskhelia die ganze Stadt vom ersten Scudetto, dem italienischen Meistertitel, seit 1990 träumen. Damals hatte Diego Maradona († 2020) Neapel in seinen Bann gezogen, in Anlehnung an die Klublegende wird Kvaratskhelia von den Tifosi inzwischen „Kvaradona“ genannt. Oder „Kvaravaggio“. nach Caravaggio, dem Maler.

Tatsächlich kam der Georgier aus dem Nichts. Kvaratskhelia hatte bei Rubin Kasan in Russland gespielt und war nach Beginn des Angriffskrieges in der Ukraine in die georgische Heimat zu Dinamo Batumi zurückgekehrt. Von dort holte ihn Napoli im Sommer für zehn Millionen Euro, ein Schnäppchen also für den aktuellen Höhenflug, den Kvaratskhelia mit seinen Vorlagen, seiner Präsenz, den Dribblings und der Präzision orchestriert.

Dass all das nicht nur in Neapel funktioniert, zeigte er im Nationalteam. Mit Kvaratskhelia stieg Georgien gerade souverän in die Liga B der Nations League auf.

(joe)

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