Die beiden verfeindeten Länder einigten sich auf einen Deal im Territorialstreit um Gasfelder im Mittelmeer: Doch es gibt bereits Kritik.
Noch vor Kurzem hatte es gar nicht gut ausgesehen im Konflikt zwischen Israel und dem Libanon um Gasvorkommen im Mittelmeer: Vor wenigen Wochen hatte Hassan Nasrallah, Generalsekretär der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah, Israel mit Raketenangriffen gedroht, sollte das Land nicht einlenken. Israels Sicherheitsexperten schienen die Drohungen ernst zu nehmen: Verteidigungsminister Benny Gantz wies die Armee Anfang Oktober an, sich für erhöhte Spannungen an der Grenze zum Libanon vorzubereiten.
Umso größer dürfte nun vielerorts die Erleichterung ausfallen: Israel und der Libanon haben sich mithilfe von US-Vermittlern am Dienstag auf eine gemeinsame Seegrenze geeinigt. Israels Premier, Yair Lapid, sprach von einer „historischen Errungenschaft“. Der Präsident des Libanon, Michel Aoun, teilte seinerseits per Twitter mit, der jüngste Entwurf für ein Abkommen „befriedigt den Libanon, erfüllt seine Forderungen und bewahrt seine Rechte auf seine natürlichen Ressourcen“. Auch die mächtige Hisbollah, von Experten oft als „Staat im Staate“ beschrieben, hat laut Medien ihre Zustimmung erteilt.