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Eintrachts Reifeprüfung gegen Harry Kane

Champions League - Group D - Eintracht Frankfurt v Tottenham Hotspur
Champions League - Group D - Eintracht Frankfurt v Tottenham HotspurREUTERS
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Gelingt Eintracht Frankfurt in der Premierensaison gleich der Einzug in die K.-o.-Phase? Ein Sieg in London würde das Vorhaben ermöglichen, Trainer Glasner glaubt daran.

London. Viel zu schlecht für den Bundesliga-Letzten, aber gut genug für ein internationales Topteam um Englands Stürmerstar Harry Kane? Folgt man bei Eintracht Frankfurt der Logik im verrückten Europacupsieger-Jahr 2022, kommt Tottenham Hotspur in der Champions League eigentlich ganz recht. „Wir müssen daraus unsere Lehren ziehen“, sagte Sportvorstand Markus Krösche nach dem deutlichen und ernüchternden 0:3 beim bis Anpfiff sieglosen Tabellenletzten VfL Bochum. Nun geht es heute nach London, wo gegen die Spurs (21 Uhr/live Dazn) eine gute Ausgangslage für den Achtelfinal-Einzug bei der Premiere in der Königsklasse geschaffen werden soll.

„Wir glauben an unsere Chance in dieser Gruppe und werden alles geben. Auch bei Tottenham werden wir mutig spielen und versuchen, etwas mitzunehmen“, sagte Kapitän Sebastian Rode vor dem Kräftemessen im hochmodernen Hotspur Stadium, in dem sich am vergangenen Wochenende noch die NFL-Footballer der New York Giants gegen die Green Bay Packers mit 27:22 behaupteten und der Rasen keinerlei Verbrauchsspuren erdulden musste, also eine Fortsetzung der Vermietung absolut keine Frage ist. Aber London und Wien-Favoriten sind eben zwei ganz verschiedene Welten, sportlich gesehen trennen die Metropolen sogar Lichtjahre.

Nach dem Flop ist vor dem Hit

Die Ausgangslage in dieser Gruppe ist jedenfalls total offen: Sporting Lissabon steht bei sechs Zählern, Tottenham und Eintracht halten bei vier, Olympique Marseille bei drei Punkten. Ein Auswärtscoup wäre ein Riesenschritt in Richtung K.-o.-Runde, weil man die Londoner um Kane und Brasiliens Starstürmer Richarlison nicht nur auf drei Punkte distanzieren würde, sondern auch den direkten Vergleich für sich entschiede. „Die Gruppe ist ausgeglichen, alles ist möglich.

Am Ende werden vielleicht die direkten Vergleiche zählen. Um den gegen Tottenham zu gewinnen, wollen wir in London drei Punkte holen“, sagt Trainer Oliver Glasner, der nach dem Flop von Bochum bedient war.
Doch in diesem Jahr war eine vermasselte Generalprobe häufig ein gutes Omen für ein umso größeres Spektakel auf internationaler Bühne. Vor den beiden denkwürdigen Spielen gegen den FC Barcelona verpatzte man Heimspiele gegen Absteiger Fürth und Freiburg, doch auf die Konkurrenzfähigkeit in der Europa League wirkte sich dies zu keinem Zeitpunkt aus. So soll es nun auch in der Königsklasse laufen, wenn London nach 2019 (Halbfinale bei Chelsea) und diesem Frühjahr (Halbfinale bei West Ham) zum dritten Mal in der jüngeren Vergangenheit zum Zielort für die Eintracht wird.

Nicht nur Glasners Team, bei dem Stürmer Randal Kolo Muani und Routinier Makoto Hasebe in die Startelf zurückkehren dürften, steht in der britischen Metropole auf dem Prüfstand, sondern auch die Fans, die wieder in Scharen nach London reisen. Die Bilder von den heftigen Ausschreitungen in Marseille sind hängen geblieben, Eintracht musste neben einer Geldstrafe auch zwei Ausschluss-Strafen für einen Zeitraum von einem Jahr zur Bewährung hinnehmen.

Sperren für Eintracht-Fans?

Schon im Rahmen des Supercups im vergangenen August in Helsinki berichtete Klubchef Peter Fischer von längeren und intensiven Gesprächen mit Uefa-Präsident Aleksander Čeferin, der mit Geisterspielen bei weiterem Fehlverhalten drohte. Unabhängig vom Ausgang des Spiels bei Tottenham wollen die Frankfurter unbedingt verhindern, in einem der beiden letzten Spiele gegen Marseille (26. Oktober) oder Sporting (1. November) ohne die eigenen Fans auskommen zu müssen.

(DPA)

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