Leitartikel

Nicht auszudenken, wenn Trump im Ukraine-Krieg das Sagen hätte

APA/AFP/Getty Images
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Viktor Orbán bringt den Ex-Präsidenten als Vermittler ins Spiel. Kein Witz. Dass ein versierter Außenpolitiker im Weißen Haus sitzt, ist dagegen ein Glück.

In einem Interview sorgt Viktor Orbán wieder einmal als Welterklärer und Putin-Versteher für Furore. Nicht alles ist falsch, was Ungarns Premier darin darlegt. Dass der Ukraine-Krieg nicht rasch durch ukrainisch-russische Verhandlungen – und schon gar nicht unter der Ägide Wolodymyr Selenskijs und Wladimir Putins – zu Ende gehen werde, liegt abseits persönlicher Animositäten nach der Eskalation auf dem Schlachtfeld und der Annexion der ost- und südukrainischen Territorien auf der Hand. Nur die USA und Russland, so erläutert Orbán, könnten den Krieg stoppen – wobei US-Präsident Joe Biden als Vermittler allerdings nicht infrage komme.

Biden würde sich wohl selbst nicht in dieser Rolle sehen, sondern vermutlich eher Antony Blinken, seinen Außenminister. Nach Orbáns origineller Weltsicht ist Biden jedenfalls mit seiner Punzierung Putins als „Kriegsverbrecher“ zu weit gegangen. Und Putin? Kein negatives Wort des Budapester Polit-Philosophen zur blutigen Aggression des Kreml-Chefs, zu seiner hohlen Propaganda und der mörderischen Vollstreckung seiner Machtpolitik, die zivile Opfer zum Zweck der Abschreckung bewusst in Kauf nimmt.

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