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Es gab doch auch Spekulationen bei Wien Energie

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Das strikte Spekulationsverbot wurde in der Vergangenheit bereits aufgeweicht, wie interne Unterlagen des Konzerns zeigen.

Wien. „Es gab keine Spekulationen.“ Dieser Satz wurde von Vertretern der Wien Energie, der Wiener Stadtwerke und der Stadt Wien seit dem Aufliegen der Probleme des stadteigenen Stromversorgers rund um Termingeschäfte an der Strombörse unzählige Male wiederholt. Und während die Ermittlungen und Analysen von Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) sowie Rechnungshof noch am Laufen sind, zeigen die ersten Prüfberichte etwa von der Wirtschaftsprüfungskanzlei PwC (im Auftrag der Wien Energie) auch keinerlei Anzeichen spekulativer Geschäfte, die nicht zur Absicherung des realen Geschäftsgebarens – also der Produktion von Strom aus Erdgas – notwendig gewesen seien.

Dennoch ist ein Argument der Wien Energie in diesem Zusammenhang nicht stimmig. Von dem Unternehmen wird nämlich immer darauf verwiesen, dass Geschäfte an der Börse ohne zugrunde liegendes Grundgeschäft laut den internen Regeln auch strikt verboten seien. Wie firmeninterne Unterlagen zeigen, die der „Presse“ vorliegen, wurden diese Regeln in der Vergangenheit jedoch zumindest bereits einmal aufgehoben – mit Genehmigung der beiden Wien-Energie-Geschäftsführer, Michael Strebl und Karl Gruber.

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