Crash Detection

Autounfall oder Achterbahn: das iPhone 14 ist verwirrt

February 19, 2021, USA: Riders aboard the Raging Bull rollercoaster scream out as they head into a dip on May 26, 2016,
February 19, 2021, USA: Riders aboard the Raging Bull rollercoaster scream out as they head into a dip on May 26, 2016,(c) imago images/ZUMA Wire (Anthony Souffle via www.imago-images.de)
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Die Unfallerkennung im iPhone 14 ist eines der am meisten betonten neuen Funktionen gewesen. Nun kristallisieren sich in der Praxis einige Schwachstellen heraus. Stichwort: Achterbahnfahrten und nervenaufreibende Fehlalarme.

Die neuen iPhones haben einen Unfallerkennungsmodus, der Leben retten soll. Der Notfalldienst wird aber nervös, wenn das iPhone mit in die Achterbahn genommen wird.

"Der Besitzer dieses iPhones ist in einen schweren Autounfall verwickelt", Nachrichten wie diese erhält das Notfall-Center in der Nähe von Kings Island (Ohio, USA) seit dem Verkaufsstart des iPhone 14 nun regelmäßig. Grund dafür ist die neue "Crash Detection"-Funktion. Denn die Vibrationen und Stöße und Geschwindigkeitsunterschiede in einer Achterbahn ähneln nunmal auch einem Unfall.

Normalerweise hat ein iPhone-Nutzer 20 Sekunden Zeit, um zu reagieren, wenn es sich um einen Fehlalarm handelt. Nun steht in diesem Vergnügungspark auch der "Orion", ein Fahrgeschäft, das mit mehr als 100 Kilometern pro Stunde über die Gleise brettert und dabei auch noch 90 Meter in die Tiefe stürzt. Ein Fahrgast wird da kaum mitbekommen, dass sein iPhone gerade ein paar Fragen hätte.

Im Fall von Sara White wurde den Rettungsdiensten die Nachricht über einen Unfall ermittelt, mit dem Hinweis, dass die Nutzerin nicht auf ihr Telefon reagiere. Eine Aufnahme, die automatisch erstellt wurde, lässt im Hintergrund Jubelschreie und Musik vernehmen.

Unabhängig von der Tatsache, dass es für die Rettungsdienste eine Ressourcenverschwendung ist, jedes Mal Fehlalarme durch das iPhone überprüfen zu müssen, ist diese Funktion mit Verbesserungsbedarf auch nicht nur harmlos und lustig.

Fehlalarme werden minimiert

Denn es werden dabei auch Verwandte und Freunde, die als Notfallkontakte gespeichert sind, alarmiert. So wie kürzlich bei Douglas Sonders. Der New Yorker verlor sein iPhone während einer Motorrad-Tour. Da das iPhone einen ordentlichen Sturz hinlegte, erkannte das Gerät es sinngemäß als solchen. Mutter und Lebensgefährtin wurden alarmiert, konnten Sonders nicht erreichen: "Ich bin ausgeflippt. Ich dachte an das Schlimmste", berichtet die Partnerin dem Wall Street Journal. Ihr bester Freund starb bei einem Autounfall, sagte sie und genau diese Nachricht hätte sie "dorthin zurückgebracht".

Bei Apple betont man die Sinnhaftigkeit dieser Funktion, da sie dazu beitrage, schnell Hilfe zu bringen. So wie bei einem Unfall im US-Bundesstaat Nebraska, bei dem ein Auto gegen einen Baum prallte. Zwar gab es keine Zeugen, die Rettungskräfte wurden aber alarmiert. In diesem Fall kam aber jede Hilfe zu spät.

Die Fehlalarme werden minimiert und im Laufe der Zeit verbessert, verspricht Apple.

(bagre)

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