Berufsporträts

Warm ums Herz? Männer in heißen Berufen

Im kommenden Winter werden wohl viele diese Männer um ihre Berufe beneiden, die nämlich eines gemeinsam haben: Hitze ist ein wesentlicher Teil ihres Arbeitsalltags. Poträts aus einem Männerheft.

Die Energiekrise trifft Bäcker Helmut Gragger nicht – zumindest nicht unmittelbar. „Wir sind die Einzigen, die alles im Holzofen backen.“ Mitten in der Stadt, in der Spiegelgasse 23, darf er zweimal am Tag seinen Ofen, ein Unikat, anfeuern. Die Wärme wird gespeichert, unter 240 Grad hat es innen nie. „Wir haben strenge Auflagen“, sagt Gragger. Die muss auch das Personal beherrschen, aber Fluktuation gibt es bei ihm eh kaum. „Ich habe da meine Werte. Mir ist es wichtig, meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut auszubilden.“

Sozial benachteiligte und lernschwache Jugendliche sind ihm ein Herzensanliegen. Die Hitze, in der gear­beitet wird, ist manchmal im Sommer eine Herausforderung. „Die Wärme des Ofens ist aber eine angenehme, wie bei einem Kachelofen. Wir haben keine Beschwadung mit Dampf, das wäre viel aggressiver.“ Das Ergebnis: Graggers Brote haben eine knusprige Kruste und bleiben lang frisch. Was den Bäcker trifft: das geänderte Einkaufsverhalten. Die Leute sparen mehr. Obwohl Bio kaum teurer geworden ist. ­Derzeit arbeitet Gragger mit seinem Neffen an einem Solar-Ofen für Mikrobäckereien in Kenia und Nigeria. (tom)

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