Leitartikel

Wenn Greta Thunberg sich auf die Seite von Christian Lindner stellt

(c) REUTERS (DYLAN MARTINEZ)
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Die deutsche Regierung riskiert den Wegfall von Atomstrom. Die Grünen müssen sich entscheiden, welches Umweltproblem sie dringlicher finden.

Beginnen wir mit einem Interview, das vor zwei Wochen in Stockholm geführt wurde. Die Talkshow-Moderatorin Sandra Maischberger reiste in den Norden, um mit der 19-jährigen Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg zu sprechen. Dabei fragte sie, was die Schwedin davon halte, wenn Deutschland gerade in der Energiekrise eingemottete Kohlekraftwerke anwerfe – und Atomkraft abschalte.

„Ich persönlich denke, es ist eine schlechte Idee, auf Kohle zu setzen, solang die AKW noch laufen“, sagte Thunberg darauf. Es ist eine besondere Pointe: Ausgerechnet die Ikone der Fridays-for-Future-Bewegung stellt sich gegen die deutschen Grünen und an die Seite der Wirtschaftsliberalen und Konservativen. Der Teenager, der mit dem Zug reist, um möglichst Ausstoß von Treibhausgasen zu vermeiden, sieht die Atomstromfrage wie ein Porsche fahrender Tempolimitgegner (Christian Lindner, FDP) und ein Hobbypilot, der mit dem eigenen Privatjet zur Hochzeit des Porschefahrers durch das Land fliegt (Friedrich Merz, CDU).

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