Die Nato übt die Verteidigung ihres Gebiets mitAtomwaffen – und europäische Mitglieder wollen sich mit einer neuen Luftabwehr schützen.
Wien/Brüssel. Die Nato übt nächste Woche den Einsatz von taktischen Atomwaffen. Das Manöver heißt „Steadfast Noon“. Die Abschreckungsübung ist Routine. Sie findet jedes Jahr im Oktober statt. Aber diesmal sorgt sie für gewaltiges Aufsehen, weil „Steadfast Noon“ vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs über die Bühne geht, noch dazu in einer Zeit, in der Russland mit dem Einsatz von Atomwaffen droht, der US-Präsident vor einem „Armageddon“ warnt und Parallelen zur Kuba-Krise vor exakt sechzig Jahren zieht. Wäre es in so einer Lage nicht besser, die geplante Übung abzublasen?
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hält eine Absage für ein „völlig falsches Signal“. Zumal die nukleare Abschreckung der Nato wieder weit nach oben rückt. Sie war auch beim zweitägigen Treffen der 30 Nato-Verteidigungsminister im Hauptquartier in Brüssel ein Riesenthema.