Der Konflikt um Lohnforderungen bringt Präsident Macron unter Druck. Benzin könnte bald rationiert werden.
Ein vor drei Wochen ausgerufener Streik in den französischen Erdölraffinerien wird zu einer Kraftprobe zwischen den Gewerkschaften, die hohe Lohnforderungen stellen, und der Regierung, die wegen des Treibstoffmangels unter Druck geraten ist. Da am Mittwoch sechs von acht Raffinerien wegen des anhaltenden Konflikts weiterhin blockiert waren und die Gewerkschaften von Total Energies und Esso-Exxonmobil am frühen Vormittag die Fortsetzung ihres Streiks beschlossen haben, will die Regierung nun Ernst machen mit der Drohung, das für die Sicherheit und den Betrieb erforderliche Personal zu requirieren.
Am Donnerstag verkündete die in diesem Arbeitskampf federführende Gewerkschaft CGT, die Streiks am Exxonmobil-Standort Fos-sur-Mer beenden zu wollen. An anderen Standorten wird allerdings weiterhin gestreikt. Zuvor hieß es, Esso-Exxonmobil-Mitarbeiter hätten den Befehl erhalten, trotz Streik „im Interesse der Sicherheit“ zur Arbeit zu erscheinen. Um eine totale Wiederaufnahme der Produktion geht es dabei nicht, die Behörden möchten aber wenigstens den Zugang zu den zum Teil randvoll gefüllten Reservoirs erzwingen, damit der Treibstoff wieder ausgeliefert werden kann.