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Zensurdebatte um PayPal bestärkt Bitcoin-Fans

Wollte PayPal abweichende Meinungen mit Geldstrafen belegen? Das Unternehmen dementiert. Bitcoin-Fans sehen sich bestätigt.

Ist PayPal zurückgerudert, oder war es wirklich nur ein Irrtum? In den USA war die Aufregung groß, als sich in den dortigen Nutzungsbedingungen, die Anfang November in Kraft treten sollten, ein Passus fand, wonach der Zahlungsdienstleister 2500 Dollar von einem Konto abbuchen kann, dessen Nutzer „Desinformation“ verbreitet oder das „Wohlbefinden“ anderer Nutzer beeinträchtigt. Zuvor hatte sich PayPal diese Möglichkeit nur für Gesetzesverletzungen, Finanzierung von Drogenhandel, Betrug etc. vorbehalten.

Zuerst aufgefallen war der Passus der konservativen Nachrichtenplattform Daily Wire. Nach geltendem Recht habe PayPal als Privatunternehmen die Möglichkeit, diese Art von Politik zur Diskriminierung von Standpunkten umzusetzen, zitierte man Aaron Terr von der Foundation for Individual Rights and Expression. Terr äußerte die Befürchtung: „Welche Motivation auch immer PayPal für die Einführung dieser vagen neuen Kategorien verbotener Äußerungen hat, es wird mit ziemlicher Sicherheit eine stark abschreckende Wirkung auf die Sprache der Benutzer haben. Wie es oft bei schlecht definierten und diskriminierenden Sprachcodes der Fall ist, werden diejenigen mit unpopulären oder Minderheitenansichten wahrscheinlich die Hauptlast dieser Einschränkungen tragen.“

PayPal erlebte daraufhin einen Shitstorm auf Twitter. Nutzer posteten, dass sie ihr PayPal-Konto geschlossen und als Begründung „Das wissen Sie!“ oder „Go woke go broke“ (das bedeutet in etwa: Wer allzu politisch korrekt agiert, geht pleite) angegeben hatten.



Nun ist ein Shitstorm auf Twitter nicht so außergewöhnlich. Unternehmen können auch versuchen, so etwas auszusitzen. Doch blieb es nicht bei den Wortmeldungen aufgebrachter Konservativer. Auch der ehemalige PayPal-Chef David Marcus kritisierte den Zahlungsdienstleister: „Es fällt mir schwer, ein Unternehmen offen zu kritisieren, das ich mochte und für das ich so viel gegeben habe. Aber die neuen Nutzungsbedingungen von PayPal stehen gegen alles, woran ich glaube“, twitterte er. „Ein privates Unternehmen soll dein Geld nehmen dürfen, wenn du etwas sagst, womit es nicht einverstanden ist. Wahnsinn.“

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