Quergeschrieben

Psychische Gesundheit ist nicht geeignet für Murmeltier-Politik

Jedes Jahr ein „Welttag“ mit denselben Forderungen nach Versorgungsausbau. Das war schon vor Pandemie, Krieg, Inflation unzureichend. Jetzt ist es fahrlässig.

William und Kate, Prince and Princess of Wales, taten es. Ö3-Moderator Robert Kratky tat es. Die Weltgesundheitsorganisation WHO tat es. Die Wiener Städtische Versicherung tat es: Sie alle warnten diese Woche aus Anlass des „Welttages für mentale Gesundheit“ eindringlich vor dem mitunter krassen Anstieg psychischer Erkrankungen und drängten Betroffene, Hilfe zu suchen, und die Politik, diese endlich anzubieten.

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Die Gesundheitsstudie der Wiener Städtischen spricht von „erschreckenden Zahlen“ der psychischen Situation der Österreicher; die „Europäische Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen“ nach einer aktuellen Umfrage davon, dass das psychische Wohlbefinden in den EU-Staaten noch nie so schlecht war wie jetzt. Vor allem in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen ist es am geringsten. Das sind die Leistungsträger der nächsten Jahre. Was dieser Befund für ihre Leistungsfähigkeit bedeuten kann, wird man erst sehen. Es ist aber nicht nur ein Zukunftsproblem, wie die Lage auf dem Arbeitsmarkt zeigt. Je mehr Menschen aus psychischen Gründen ihrem Arbeitsplatz fernbleiben, desto mehr überfordert dies die verbliebenen Arbeitskräfte – mit medizinischen Folgen. Das kann zu einem Teufelskreis werden, mit dem sich keine wirtschaftliche Erholung bewerkstelligen lässt. In jeder kürzlich veröffentlichten Befragung finden sich die gleichen Befunde: mangelhafte Gesundheitsversorgung, fehlende Therapieplätze, ungenügende Finanzierung.

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