Steigende Preise für Gas, Öl und Pellets erhöhen den illegalen Holzeinschlag in Südosteuropa. Ein guter Teil davon landet in den Öfen der preisgeplagten Menschen.
Belgrad. Der nahende Krisenwinter wirft auch in den ausgezehrten Balkanstaaten seine tristen Preisschatten voraus. „Wer sich noch kein Brennholz gesichert hat, muss das so schnell wie möglich tun!“, warnt die serbische Postille „Kurir“ aufgeregt die sorgengeplagten Familienmütter und -väter: „Der Preis ist schon viel höher als im Frühjahr und wird noch steigen!“
Vor allem auf dem Land, aber auch von einkommensschwachen Bevölkerungsschichten in den Städten wird in den Balkanstaaten noch immer überwiegend mit Holz geheizt. So heizen in Montenegro ein gutes Drittel der Familien mit Holz, in Albanien fast die Hälfte, in Bulgarien 54 Prozent, in Bosnien und Herzegowina 72 Prozent und im Kosovo gar 80 Prozent. Wegen der explodierenden Strom-, Gas- und Pelletspreise dürfte in diesem Winter noch mehr Holz verfeuert werden. „Pellets gibt es so gut wie nicht mehr. Die Leute kehren zum Holz zurück“, vermeldet das Webportal des serbischen TV-Senders N1.