Weltcup-Auftakt

Der "Pistenflüsterer" von Sölden

Blick auf die Piste
Blick auf die Piste(c) Senta Wintner
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Nicht im Renntempo nähert sich Streckenchef Isidor Grüner dem Hang vom Weltcup-Auftakt, „liest“ ihn aber mit all seiner Routine.

Die Wiesen erstrahlen grün, die Hänge im Tal in den schönsten Herbstfarben. In Sölden herrscht eine Woche vor dem Auftakt des Ski-Weltcups die berühmte Ruhe vor dem Sturm: Einige Hotels und Lokale sind geschlossen, an der Bergstraße zum Gletscher drei Bagger im Einsatz. Auf dem Parkplatz der Seilbahn auf 2674 Metern Seehöhe angekommen, zeigt der Rettenbachferner dann seine weiße Pracht, mittendrin im Panorama prangt der Zielhang für die Weltbesten auf Skiern. Seit Anfang August sind Streckenchef Isidor Grüner und sein Team im Einsatz, kommendes Wochenende wird ihre Arbeit der Härteprüfung unterzogen.

Der Knackpunkt – sofern kein Regen oder Warmwetter in den nächsten Tagen plagt – liegt bereits hinter Grüner. „Kritisch ist es geworden, als wir gesehen haben, dass der Sommer sehr lang dauert“, sagt der 46-Jährige. Sind alle Planungen und Vorarbeiten geleistet, bleibt nur noch das Warten auf den Wintereinbruch. Seit 2010 präpariert er den Untergrund für den alljährlichen Weltcup-Start. Wenn er etwas in all dieser Zeit gelernt hat, dann das, dass kein Jahr dem anderen gleicht. Die Tagebücher der ersten vier Male, die als Gebrauchsanleitung hätten dienen sollen, verstauben längst in einem Regal. Denn, das ist der gewichtigste Unterschied zur Hangpräparierung in niedrigeren Lagen, beim Gletscher handelt es sich um einen Untergrund in Bewegung. „Die Entwicklung ist nicht, die Piste neu oder attraktiver zu machen, sondern, mit der Umgebung und ihren Einflüssen ideal zu bauen.“ Diese spezielle Herausforderung müsse man manchmal auch FIS-Offiziellen oder Trainern in Erinnerung rufen.

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