Viele der bedeutendsten Kunstwerke kreisen ums Licht: Ólafur Elíasson hielt diese Faszination 2003 in der Tate Modern fest.
Licht

Die große Romanze von Kunst und Licht

Anschalten? Ausschalten? Künstliches Licht scheint diesen Herbst kostbarer als sonst: Die Kunst weiß, was es uns bedeutet.

Es sieht aus wie ein Konzert zum Gedenken eines Terroranschlags – ein Klavier steht inmitten Hunderter Kerzen. Gespielt werden soll hier alles zwischen Bach und Beatles. „Candlelight Concerts“ sind das neueste „Eventformat“, das diesen Herbst und Winter in die Wiener Museen locken soll. Mit Terror, Krieg und Gedenken hat das aber nichts zu tun, jedenfalls nicht ursächlich. Eher mit Romantik, zu viel Romantik, Kitsch. Noch dazu sind es falsche Lichter, LED-Lämplein, die Teelichter spielen. Für derlei Zauber scheint man in Krisenzeiten empfänglicher. Während es zu Hause ungemütlich wird, bei Strom und Gas gespart werden soll, gaukeln diese Abende Wohligkeit, Sicherheit vor. So gesehen hätte zumindest der Erfolg dieser „Candlelight Concerts“ etwas mit dem Krieg zu tun.

Allein dieses Beispiel zeigt, wie unterschiedlich wir künstliches Licht wahrnehmen, wie dasselbe Symbol, die Kerze und ihr warmes Licht, sowohl für Gedenken, Vergänglichkeit und Tod wie auch für Liebe, Heimeligkeit und Romantik stehen kann. Erstaunlich. Die bildende Kunst, die Malerei, zuletzt vor allem die Objekt- und Installationskunst, archiviert all diese Bedeutungen nicht nur, sie spielt auch mit ihrer Ambivalenz.

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