Burgtheater

Kiez und Kneipe und ein echter Wiener

Von einem Stammgast zum anderen: Bruno (Norman Hacker) und Florian (Florian Teichtmeister). [
Von einem Stammgast zum anderen: Bruno (Norman Hacker) und Florian (Florian Teichtmeister). [ Burgtheater/Matthias Horn
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In „Nebenan“ von Daniel Kehlmann wird ein bürgerliches Leben demontiert. Wir könnten auch über uns selber lachen. Tun wir aber nicht, und verantwortlich dafür ist die Regie von Martin Kušej.

Am Ende kommt auch Daniel Brühl, sich wie gewohnt betont bescheiden gebend, auf die Bühne der Burg und holt sich seinen Applaus ab. Verständlich, er hatte ja auch die Idee zu diesem Stück, das ursprünglich ein Film war: Ein weitum bekannter Schauspieler, typischer Wessi, vertreibt sich in einer Berliner Eckkneipe die Zeit, bis ein Taxi ihn zum Flughafen bringt. Und trifft dort einen Kerl, Ossi, der ihn mit ein paar unangenehmen Wahrheiten konfrontiert. Brühl gewann Daniel Kehlmann dafür, aus der Idee ein Drehbuch zu verfertigen, der Film hieß, wie das Stück im Burgtheater, „Nebenan“. Brühl führte selbst Regie und spielte die Hauptrolle, ein Experiment, das oft schief geht – in diesem Fall aber nicht.

Jetzt also das Burgtheater. Vorweg gesagt: Erstens kann die Burg nichts dafür, dass sie nicht in Berlin steht. Das ganze Stück nach Österreich zu verlegen, wäre keine Option gewesen, denn es gibt zwar auch hierzulande Gentrifizierung und seltsame Nachbarn, aber es gab hier keine DDR. Aber so sind wir mit einem Kiez, einer Berliner Kneipe und Berliner Urgesteinen konfrontiert, und dazwischen sitzt unpassenderweise ein Wiener mit Namen Florian.

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