Luftfahrt

Pilotenstreik bei Eurowings: Airline will Angebot nicht aufbessern

APA/dpa/Rolf Vennenbernd
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Der Streik koste die Firma jeden Tag einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Das gefährde Arbeitsplätze, so Finanzchef Kai Duve.

Im Pilotenstreik bei Eurowings sind die Fronten verhärtet. Der Finanzchef der Airline, Kai Duve, sagte am Montag am Köln/Bonner Flughafen, dass seine Firma nach dem jüngsten Angebot an die Grenze des wirtschaftlich Machbaren gekommen sei. Er forderte die Pilotengewerkschaft Cockpit auf, auf dieser Basis an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Von dem Streik sind auch Verbindungen zwischen Wien und Deutschland betroffen.

"Wir müssen jetzt sprechen, bis dahin wird es kein neues Angebot geben", sagte Duve. Der Streik koste die Firma jeden Tag einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Das gefährde Arbeitsplätze.

Am Montag hatte ein dreitägiger Streik der Pilotengewerkschaft begonnen. Eurowings ging davon aus, dass an dem Tag nur 230 von 400 Flügen stattfinden konnten.

Auch Flüge in Wien betroffen

Von dem Streik sind auch Eurowings-Verbindungen zwischen Deutschland und Wien betroffen, wie der Flughafen Wien am Sonntag mitteilte. In diesem Umfeld fallen 18 Flüge (also neun Hin- und neun Retourflüge) aus. Der Flughafen Wien empfahl Reisenden, sich bei der Airline oder dem Reiseveranstalter über den Status des gebuchten Fluges zu informieren. Als gefährdet genannt wurden die Destinationen Düsseldorf, Hamburg, Köln und Stuttgart. Der Streik begann am Montag um 0.00 Uhr und soll bis Mittwoch dauern.

Dass ein großer Teil der Flüge trotz des Streiks stattfinden kann, liegt nicht zuletzt daran, dass die Maschinen der österreichischen Tochter Eurowings Europe nicht vom Arbeitskampf betroffen sind. Sie fliege "unter Volllast", hieß es. Das Unternehmen erwartet zudem, dass zahlreiche Piloten und Pilotinnen von Eurowings Deutschland dem Streikaufruf nicht folgen werden. Auch die Airline Eurowings Discover, die von Frankfurt und München aus operiert, ist nicht vom aktuellen Streikaufruf der VC betroffen. Außerdem setze die Lufthansa-Tochter Flugzeuge von Partnergesellschaften ein, die auch sonst einen Teil der Flüge durchführen.

Besonders hart getroffen von dem Streik wurde zunächst der Flughafen Düsseldorf. Dort wurden nach Angaben des Airports von Eurowings bereits vor dem offiziellen Streikbeginn 102 der für Montag geplanten 171 Eurowings-Flüge abgesagt. In Köln/Bonn wurden 43 Verbindungen gestrichen, in Stuttgart 40 Starts und Landungen annulliert.

Auch für Dienstag und Mittwoch rechnet die Lufthansa-Tochter damit, mehr als die Hälfte des geplanten Flugprogramms durchführen zu können.

Entlastungen für Piloten gefordert

Die Gewerkschaft fordert Entlastungen für die Piloten. In dem Arbeitskampf geht es unter anderem um 14 zusätzliche freie Tage, die Cockpit verlangt. Eurowings ist zu zehn zusätzlichen Tagen bereit. Auch bei der Verminderung der Wochenarbeitszeit finden die Tarifparteien keinen gemeinsamen Nenner.

Eurowings bittet Kunden, sich über den Status ihres Fluges auf der Webseite oder über die Eurowings-App zu informieren. Den Passagieren sollten andere Reisemöglichkeiten - etwa der Umstieg auf die Bahn oder die Umbuchung auf einen anderen Flug - angeboten werden.

Es ist bereits das zweite Mal innerhalb von weniger als 14 Tagen, dass Piloten bei der Lufthansa-Tochter die Arbeit niederlegen. Beim ersten Streik am 6. Oktober waren etwa die Hälfte aller Flüge ausgefallen. Zehntausende Passagiere mussten deshalb auf andere Flüge oder die Bahn ausweichen - oder ihre Reise verschieben.

(APA)

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